nic.at-Geschäftsführer Richard Wein (rechts) und Michael Haberler (Links), Vorstandsvorsitzender der ipa (Internet Privatstiftung Austria), bei der Pressekonferenz am Dienstag.

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nic.at , Österreichs Domain-Dienstleiter und Registrierungsstelle für alle .at-Domains, gab die Preissenkung für Domains im Internet bekannt. Ab Dienstag sinkt das Jahresentgelt für eine Domain von 15 auf 12 Euro, das einmalige Entgelt für neu registrierte Domains wird radikal von 15 auf 6 Euro gesenkt. Die Kosten für eine neu angemeldete Domain sinken damit um 40 Prozent. Insgesamt eine Million Euro gibt nic.at damit 2004 an die Kunden weiter. Dies gaben nic.at-Geschäftsführer Richard Wein und Michael Haberler, Vorstandsvorsitzender der ipa (Internet Privatstiftung Austria), dem Eigentümer von nic.at, heute vor Journalisten in Wien bekannt.

Auch Endkunden sollen profitieren

nic.at registriert Domains primär über Vetriebspartner, die sogenannten Registrare. Die Preise, die gesenkt werden, sind sozusagen die "Großhandelspreise" für die Registrare - das sind Provider, Telekomunternehmen oder Domainvermittler. Durch die erstmalige Veröffentlichung der Preise und die damit einhergehende Preistransparenz in Richtung Endkunden, erhofft sich der Domain-Dienstleister, dass die Registrare die Preissenkungen auch an ihre Kunden weitergeben. "Wir erwarten in der nächsten Zeit auch Senkungen der Endkundenpreise durch die Registrare", so Haberler.

Mehr Effizienz durch neues Registrar-System

Möglich wird die Preissenkung durch eine bessere innere Organisation und Straffung der Abläufe bei nic.at. Das Registrarsystem 2003, das mit Anfang Dezember in Kraft trat, erhöht die Effizienz der Domain-Anmeldung und -verwaltung. Wurden bisher Domains über einen komplizierten Vorgang mit Faxbestätigungen und nochmaliger Prüfung durch nic.at angemeldet, läuft jetzt alles online und vollautomatisch. Effekt: Massive Einsparungen - die jetzt in niedrigere Preise münden - und eine deutliche Erhöhung des Anmelde-Tempos. "Wir sind jetzt ein schneller, effizienter Dienstleister mit voller Kundenorientierung", betont Wein.

Dauerte eine Anmeldung früher manchmal 4 Tage oder auch länger, ist die Sache jetzt mit der Online-Anmeldung über die Registrare in zwei bis vier Stunden erledigt. Und niemand ist an Dienstzeiten gebunden. Das System ist vierundzwanzig Stunden an sieben Tagen der Woche aktiv.

Direktverkauf bleibt bestehen

Die nic.at wird auch weiterhin als Direktverkäufer von Domains auftreten. Dieses Geschäftsfeld wird allerdings nicht gepusht, sondern soll vor allem als Auffangbecken für Domaininhaber fungieren, deren Registrarer in Schwierigkeiten kommen. Einige Neuerungen gibt es auch in den AGBs der nic. So werden die Whois-Datenbanken etwa in Zukunft einige Daten nicht öffentlich zugänglich machen, etwa Fax- oder Mail-Adressen. Diese Vorgehensweise soll Spamming eindämmen. uch die Sicherheitsmaßnahmen wurden wesentlich verbessert - so sind 9DNS-Server in verschiedenen Städten weltweit (unter anderem Tokio, London, Paolo Alto und Wien) für die Verwaltung der .at-Domains zuständig. "Dies sorgt dafür, dass das Internet immer funktioniert, auch wenn überall sonst die Lichter ausgehen", so Michael Haberler.

31.3.2003 wird zum Großkampftag

Laut Haberler und Wein wird der 31.3.2003 zum Großkampftag - ab diesem Zeitpunkt startet die Vergabe der Umlaut-Domains - alle Schüssels, Müllers, Österreicher und auch die Parteien dieses Landes können sich dann um die Domains streiten. "Wir haben beschlossen die Vergabe nach dem "First come, first serve"-Prinzip durchzuführen. Dies scheint uns am gerechtesten", so Haberler. Wie der Domain-Dienstleister allerdings selbst eingesteht, werden sich Probleme und Domainstreitigkeiten nicht vermeiden lassen - als kleines Beispiel vergangener Tage sei hier nur "Fpoe.at" erwähnt. nic.at rechnet mit einem Registrierungsansturm von 10.000 bis 20.000 Domains bereits am ersten Tag. Die Umlaut-Domains (Internationalized Domain Name IDN) sind in erster Linie natürlich als Add-Ons zu bereits bestehenden Domains gedacht. Insgesamt stehen 92 zusätzliche Buchstaben zur Verfügung.

Theoretisch können ab 31.3.2004 die ersten Domains mit Umlauten registriert werden. Es kann in der Anfangszeit aber auch Probleme geben, da noch nicht alle Internet-Applikationen (etwa Browser, Mail- und Chatprogamme) IDN-fähig sind, so nic.at.(grex)