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Fällt es nicht vom Himmel, muss es aus den Schneekanonen kommen, das weiße Gold der Alpen, denn sonst bleiben im Jänner die Wintersportler aus

Foto. APA/EPA/Arno Balzarini
Wien - Österreichs Touristiker blicken trotz weit verbreiteten Schneemangels optimistisch in die Wintersaison 2003/04. "Wir hatten zu Beginn der letzten Wintersaison ähnliche Temperaturen wie dieses Jahr und trotzdem haben wir das beste Ergebnis aller Zeiten eingefahren", sagte der Chef der Österreich Werbung (ÖW), Arthur Oberascher.

Oberascher rechnet in der laufenden Saison mit einem leichten Nächtigungsplus und einem Umsatzplus von 3 Prozent. Damit könnten die Rekord-Ergebnisse der vergangenen Wintersaison - 8,64 Mrd. Euro Umsatz und 56,8 Mio. Nächtigungen - erneut übertroffen werden.

Hohe Wachstumsraten

Österreich verzeichne derzeit "hohe Wachstumsraten" bei Ankünften und Nächtigungen von Gästen aus Zentral- und Osteuropa, begründete Oberascher seine Zuversicht. Nach über einem halben Jahrzehnt ständigen Wachstums hätten sich Länder wie Polen, Ungarn oder die Tschechische Republik zu beachtenswerten Größen in der heimischen Tourismusbilanz entwickelt. Dieser Trend werde sich auch heuer fortsetzen. Außerdem habe die ÖW mit einer breit angelegten Werbekampagne in Österreich und den wichtigsten Quellmärkten sowie mit zahlreichen Events und Direct-Mailings Lust auf einen Österreich-Urlaub gemacht, so Oberascher.

Auch bei der Österreichischen Verkehrsbüro-Tochter Eurotours, die auf den Verkauf von Österreich-Urlauben im Ausland spezialisiert ist und damit der größte so genannte "Incomer" in Österreich ist, ist die Wintersaison "gut angelaufen", sagte Eurotours-Geschäftsführer Dieter Toth zur APA. Mit den Buchungen liege man um 6 bis 7 Prozent über dem Vorjahr, auch für die gesamte Wintersaison 2003/04 sei mit einem einem entsprechenden Umsatzplus zu rechnen.

Schneemangel kein allzu großes Problem

Dass es derzeit kaum Schnee gibt, sieht Toth nicht als allzu großes Problem: "Im Dezember kommen die Gäste vor allem, weil sie Weihnachten und Silvester in den Bergen feiern wollen. Die richtigen Sportler, die wirklich Schnee brauchen, kommen erst im Jänner". Und bis dahin werde es wohl noch schneien, gab sich Toth zuversichtlich.

Aus Deutschland habe man "sehr gute Buchungszahlen", die je nach Segment und Produkt zwischen 7 und 25 Prozent über dem Vorjahr liegen würden, so Toth. Ein Rückgang von etwa vier Prozent werde hingegen bei Holland-Urlaubern verzeichnet. Bei den Briten liege man etwa auf Vorjahresniveau. Buchungszuwächse von 40 Prozent verzeichne Eurotours bei Gästen aus Osteuropa. Auf diese Herkunftsmärkte würden derzeit etwa 6 Prozent aller Buchungen entfallen.

Bei den Auslands- und Pauschalreisen der Österreicher lässt sich derzeit ein Nachholbedarf feststellen. "Wir verzeichnen gegenüber dem Vorjahr eindeutig Zuwächse, auch bei den Vorausbuchungen für 2004", sagte Verkehrsbüro-Sprecher Andreas Zenker zur APA. Bei den Städtereisen über Silvester seien unverändert Paris, London und New York am beliebtesten: "Hier gibt es fast keine freien Plätze mehr". Die beliebtesten Weihnachtsurlaubsdestinationen seien auf der Mittelstrecke Ägypten und auf der Langstrecke Kuba und Thailand. (APA)