Der palästinensische Präsidentenberater Nabil Abu Rudeina warf unterdessen in Ramallah dem israelischen Premier Ariel Sharon vor, den "Kairoer Dialog" torpedieren zu wollen. Die neue "Aggressionskampagne" der israelischen Armee in den besetzten Gebieten sei eine eindeutige Provokation mit dem Ziel, die palästinensischen Verständigungsbemühungen zu durchkreuzen.
Der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Korei hatte nach Gesprächen mit den Organisationen Hamas und "Islamischer Heiliger Krieg" in Gaza eine einseitige Waffenruhe auf palästinensischer Seite gegenüber Israel ausgeschlossen. Das palästinensische Volk sei Opfer einer Aggression, die aufhören müsse; "es wird keine unentgeltliche einseitige Waffenruhe geben, sondern einen gegenseitigen Waffenstillstand zu Bedingungen", hatte Kortei betont.
Die radikalen Palästinensergruppen hatten Ende Juni einen Waffenstillstand gegenüber Israel verkündet, der von Ägypten vermittelt wurde. Am 19. August wurden bei einem Selbstmordanschlag in Jerusalem auf einen Bus 24 Menschen getötet. Israel antwortete mit Vergeltungsschlägen, bei denen Dutzende Palästinenser starben. Die radikalen Palästinensergruppen kündigten den Waffenstillstand auf, nachdem die israelische Armee einen Hamas-Führer gezielt getötet hatte.