Kitzbühel - Die 60. Hahnenkammrennen in Kitzbühel stehen bisher total im Zeichen Österreichs. Einen Tag nach dem Super-G- Double durch Hermann Maier und Werner Franz trumpfte am Samstag die ÖSV-Armada auf der Streif mit acht Mann unter den ersten Zehn auf. Der Sieg ging vor rund 40.000 Zuschauern bei teilweise starkem Schneefall an den 27-jährigen Kärntner Fritz Strobl, der auf verkürzter Strecke (Start unterhalb Mausefalle) mit 1:46,54 Minuten die ex aequo-Zweiten Josef Strobl und Kristian Ghedina (je 0,65 zurück) sowie Hermann Maier (0,95) auf die Plätze verwies.

Im Vergleich: Maier (4.), Ghedina (2.) und Pepi Strobl (2.)
Für Fritz Strobl kam der zweite Sieg auf der Streif nach 1997, als er mit 1:51,58 über die volle Distanz einen bisher unerreichten Streckenrekord aufgestellt hatte, überraschend. "Ich habe mir nicht zuviel erwartet", gestand der "Friedl", wie er von seinen Kollegen genannt wird. Doch während der Fahrt hat er sich dann "fast gefürchtet, weil ich so schnell war."

Pepi Strobl und Ghedina tragen den Held des Tages
Fritz Strobl auf ihren Schultern
Der mit Nummer 17 gestartete Kärntner, der in den vorherigen sechs Saisonrennen (Plätze 17-10-4-6-9-5) nie den Sprung aufs Stockerl geschafft hatte, fuhr vor allem im Finish ein tolles Rennen und hatte im Zielhang auch mit 129,7 km/h die höchste Geschwindigkeit. Trotz seines überlegenen Sieges war er aber mit seiner Fahrt, mit der er das Lauberhorn-Kitzbühel-Double von Pepi Strobl vereitelte, nicht ganz zufrieden.

Kitzbühel versinkt im Jubel
Namensvetter Josef nahm die Niederlage locker hin. "Ich bin super gefahren, deshalb kann ich mir keinen Vorwurf machen. Dem Friedl ist halt heute so ein Sonntagslauf gelungen wie mir in Wengen", sagte der geschlagene Tiroler, der als Dritter des Gesamtweltcups nun 32 Zähler vor Stephan Eberharter (10.) liegt. Und das ist ja Strobls Ziel für diese Saison: "Ich möchte unter die ersten Drei."
"Der Super G war um einiges schneller"
Maier, der als Vierter den Sprung aufs Podest um drei Zehntel verpasste, führte dies in erster Linie auf die äußeren Bedingungen zurück und ein wenig auch auf die nicht optimal erwischte Steilhangausfahrt. "Der Super G war um einiges schneller. Diesmal war der Schnee wahnsinnig stumpf, ich bin total gestanden. Deshalb ist auch ein bissl Frustration dabei." Seine Hoffnung für das nächste Streifrennen: "Eis und härtere Bedingungen, dann ist sicher mehr drin."
Maier baut Führung im Weltcupa aus
Im Gesamt-Weltcup liegt der Salzburger nun bereits 428 Zähler voran, doch auch sein großer Rivale Kjetil-Andre Aamodt fuhr ein gutes Rennen. Der Norsker, der damit natürlich am Sonntag der erste Sieganwärter für die Kombi ist, war neben Ghedina der einzige Nicht-Österreicher im Kreis der Top Ten, in die mit der hohen Startnummer 37 auch noch Fritz Strobls Markenkollege Roland Assinger (8.) hineinbrauste. "Ich bin total happy, das ist für mich wie ein Stockerlplatz", strahlte der Kärntner nach seinem mit Abstand besten Saisonergebnis. Endstand der Weltcup-Abfahrt der Herren am Samstag in Kitzbühel:

1. Fritz Strobl AUT 1:46,54

2. Josef Strobl AUT 1:47,19 +0,65

2. Kristian Ghedina ITA 1:47,19 +0,65

4. Hermann Maier AUT 1:47,49 +0,95

5. Hannes Trinkl AUT 1:47,64 +1,10

6. Andreas Schifferer AUT 1:47,73 +1,19

7. Kjetil-Andre Aamodt NOR 1:47,79 +1,25

8. Roland Assinger AUT 1:47,90 +1,36

9. Werner Franz AUT 1:48,02 +1,48

10. Stephan Eberharter AUT 1:48,08 +1,54

11. Bruno Kernen SUI 1:48,14 +1,60

12. Patrik Järbyn SWE 1:48,16 +1,62

13. Hans Knauß AUT 1:48,28 +1,74

14. Pierre-Emmanuel Dalcin FRA 1:48,31 +1,77

15. Ed Podivinsky CAN 1:48,41 +1,87

16. Luca Cattaneo ITA 1:48,82 +2,28

17. Darin Mcbeath CAN 1:48,84 +2,30

17. Didier Cuche SUI 1:48,84 +2,30

17. Vincent Blanc FRA 1:48,84 +2,30

20. Luke Sauder CAN 1:48,99 +2,45

20. Christopher Puckett USA 1:48,99 +2,45

22. Marco Büchel LIE 1:49,01 +2,47

23. Christian Greber AUT 1:49,05 +2,51

24. Lorenzo Galli ITA 1:49,10 +2,56

25. Kevin Wert CAN 1:49,19 +2,65

26. Daron Rahlves USA 1:49,36 +2,82

27. Peter Runggaldier ITA 1:49,47 +2,93

28. Paul Accola SUI 1:49,60 +3,06

29. Ivan Bormolini ITA 1:49,63 +3,09

30. Claude Cretier FRA 1:49,66 +3,12

30. Jeff Durand CAN 1:49,66 +3,12