Neapel - Die Europäische Union hat am Mittwoch bei einem Treffen mit den Mittelmeer-Anrainerstaaten in Neapel den von Israel vorangetriebenen Bau von Sperranlagen zu den Palästinensergebieten kritisiert. Während der israelische Außenminister Silvan Shalom den Bau unter Hinweis auf das Sicherheitsbedürfnis seines Landes verteidigte, betonte der EU-Repräsentant für Sicherheits- und Außenpolitik, Javier Solana, den gegenteiligen Standpunkt der Union. "Wir sind da unterschiedlicher Meinung", sagte Solana.

In einer Erklärung betonte die EU ihre Sorge über den Verlauf des Mauerbaus östlich von Jerusalem und im Westjordanland. Der italienische Außenminister und EU-Ratspräsident Franco Frattini sagte, die Mauer dürfe palästinensisches Gebiet nicht verletzen. Zugleich betonte er, die EU anerkenne Israels Recht auf Sicherheit. In der Erklärung der EU wurden die palästinensischen Behörden auch zum Kampf gegen den Terrorismus aufgerufen.

An dem Treffen in Neapel nahmen die 15 EU-Staaten, die 10 Beitrittsländer und 12 Mittelmeer-Anrainerstaaten teil. Seit 1995 finden regelmäßige Treffen zwischen der EU und den Mittelmeerstaaten statt. (APA/dpa)