Wien - Wo da der Skandal sein soll, ist dem Schauspieler Karl Pfeifer nicht klar: "Das war ein Gag von mir, der nicht gut angekommen ist - und drei Wochen später soll es ein Skandal sein, an dem der Beschenkte oder das Amt schuld sind?"

Auch im Stadtschulrat ist man dabei zu überprüfen, was überhaupt passiert ist. Um dann "gegebenenfalls", wie ein Sprecher von Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl betont, zu überlegen, ob und welche Konsequenzen nötig sind. Obwohl man "derzeit wirklich andere und wichtigere Probleme hat, als eine Einlage bei einer Geburtstagsfeier".

Bloß: Wenn die Kronen Zeitung eine drei Wochen zurückliegende Feier zum Blattaufmacher macht, muss wohl etwas dran sein. Auch wenn die Tänzerin - entgegen der Krone-Empörung über den "Striptease"- "sicher nicht nackt" (Pfeifer) gewesen sei.

Geschenk überreicht

Ein ehemaliger Schulkollege, heute Beamter im Stadtschulrat, sei 50 geworden, erzählt Pfeifer. Kollegen hätten dem Jubilar eine Kaffee-und-Kuchen-Nachmittagsfeier im Büro organisiert. Pfeifer habe am Weg dorthin einen Bekannten getroffen, der mit einer "orientalischen Tänzerin" am Weg zu einer anderen Veranstaltung gewesen sei. Pfeifer: "Ich habe beide mitgenommen, die Tänzerin hat getanzt und ein Geschenk überreicht. Schon bei dem Auftritt habe ich gesehen, wie unangenehm das dem Jubilar war. Ich habe mich gleich entschuldigt."

Drei Wochen später habe er das "genau so" der Krone erzählt. Ohne Erfolg. Im Stadtschulrat ist man deshalb derzeit ein bisserl ratlos: "Die wollen eben nach Polizeimanier einen Schuldigen, der auch bestraft wird." (Thomas Rottenberg, DER STANDARD Printausgabe 4.12.2003)