Chinesische Offiziere hatten kürzlich mit Krieg gedroht, sollte sich Taiwan auf die Unabhängigkeit zubewegen - Powell fordert Zurückhaltung
Redaktion
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Peking/Washington - Die Volksrepublik China hat
erneut damit gedroht, seinen Souveränitätsanspruch gegenüber Taiwan
notfalls mit allen Mitteln zu verteidigen. In Kommentaren der
amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua und der "Volkszeitung" vom
Samstag hieß es im Vorfeld des Besuchs des chinesischen
Ministerpräsidenten Wen Jibao in den USA, sollte die Regierung
Taiwans gemeinsame Sache machen mit den "Separatisten", um seine
Unabhängigkeit zu erreichen, werde die Regierung in Peking "die
nationale Souveränität und territoriale Integrität Chinas...um jeden
Preis" verteidigen.
Erst kürzlich hatten chinesische Offiziere offen mit Krieg
gedroht, sollte sich Taiwan auf die Unabhängigkeit zubewegen, auch
wenn dies dann zum Boykott der Olympischen Spiele 2008 in Peking
führen sollte.
Peking sorgt sich, Taiwan könnte sich wirklich unabhängig machen
Hintergrund ist die Sorge in Peking, Taiwans Präsident Chen Shui
Bian könne Ernst machen mit einem von ihm angekündigten Referendum
über die Unabhängigkeit Taiwans, wodurch das auch von den USA
anerkannte Prinzip "Ein China" angetastet würde. Die kommunistische
Volksrepublik China verfolge weiterhin das Ziel einer "friedlichen
Wiedervereinigung" mit seiner 1949 nach dem Bürgerkrieg abgespaltenen
Provinz, hieß es in den Kommentaren.
1979 hatten die USA, die gleichwohl noch immer starke militärische
Bindungen zu Taiwan unterhalten, die Anerkennung Taipehs zugunsten
Pekings aufgegeben.
US-Außenminister Colin Powell versuchte, die Wogen im Vorfeld des
chinesischen Besuchs bei Präsident George W. Bush zu glätten. Er
bekräftigte, an der Ein-Staaten-Theorie werde nicht gerüttelt, und
die USA unterstützten die Unabhängigkeit Taiwans nicht. Die jüngste
Rhetorik zwischen China und Taiwan werde im übrigen in den USA nicht
als alarmierend angesehen. Beide Seiten täten jedoch gut daran, sich
darüber im Klaren zu sein, wo ihre jeweiligen Interessen lägen, und
sich sorgfältig zu überlegen, was sie sagten, fügte Powell hinzu. (APA/Reuters)
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