Wien - "Wir stufen die voestalpine fundamental betrachtet als unterbewertet ein", schreibt Alfred Steininger von der Raiffeisen Centrobank (RCB) in einer am Donnerstag vorgelegten Analyse zum oberösterreichischen Stahlwert. Nach dem starken Ergebnissprung im ersten Halbjahr sieht er deshalb keinen Grund, von seiner Kaufempfehlung mit Kursziel von 38 Euro abzurücken. Ganz im Gegenteil. Er hebt die Dividendenschätzung für das laufende Geschäftsjahr sogar an - von 1,20 auf 1,40 Euro.

Für heuer wird weiterhin ein Gewinn je Aktie von 3,17 Euro und für 2004/05 von 1,90 Euro erwartet. Das kommende Geschäftsjahr werde durch den Umbau des Hochofens A ein Übergangsjahr darstellen, bevor der Linzer Konzern danach erstmals seine wahre Ertragskraft unter Beweis stellen kann, so Steininger weiter. Für das Geschäftsjahr 2005/06 geht er deshalb von einem Gewinn je voestalpine-Titel von 3,09 Euro aus.

Wachstum durch Akquisition

Die Wachstumsstrategie des Unternehmens baue zu einem beträchtlichen Teil auf Akquisitionen im Weiterverarbeitungsbereich auf. Bisher hätten die neu akquirierten Unternehmen aber noch keinen positiven Effekt auf die Gewinnspanne gehabt, meint der RCB-Aktienexperte weiter. Auf Grund des hohen Anteils langfristiger Verträge und der vertikalen Integration des Konzerns sei mit einem zunehmenden Druck auf die Spanne zu rechnen.

Die Erhöhung der Rohstoffkosten werde ungebrochen weitergehen. Im ersten Halbjahr konnte in der Gewinn- und Verlustrechnung ein positiver Effekt von 7 Mio. Euro aus Währungsabsicherungsgeschäften erzielt werden, der Anstieg bei den Rohstoffkosten von 15 Mio. Euro aber nicht kompensiert werden. (APA)