Das Schienenbenützungsentgelt (IBE) werde man vielleicht ein wenig anheben können. Grundsätzlich sei der Schienenausbau Aufgabe des Staates. Um die Versäumnisse beim Schienenausbau der vergangenen Jahrzehnte aufzuholen, seien Riesenprojekte notwendig. Dass die dafür notwendigen Neuschulden und damit verbundenen Zinsen aus dem IBE getilgt werden können, könne er "nicht glauben". "Ich lasse mich aber überraschen", meint Felderer.
Grundkonzept "mehr Wettbewerb"
Argumente gegen die Aufspaltung der ÖBB sieht er aber keine. "Ich verstehe nicht, warum das Grundkonzept 'mehr Wettbewerb auf der Schiene und daher eine Aufteilung des bisherigen Monopols' noch strittig ist. Nur durch mehr Wettbewerb hat die Wirtschaft große Fortschritte gemacht", sagt der IHS-Chef.
Die Trennung der Schiene vom rollenden Gut sei keine österreichische Erfindung, sondern werde von der EU vorgegeben. Dies habe auch gute Gründe: Schließlich könne der ehemalige Monopolist nicht glücklich sein, wenn Konkurrenz auf seiner Schiene fährt. Daher müsse man dem Monopolisten Grenzen setzen, so Felderer.