Linz – Die Ärzte glaubten zunächst an einen Defekt ihrer Messgeräte: Ein Patient aus dem oberösterreichischen Freistadt hatte unglaubliche 7,4 Promille Alkohol im Blut. Der Mann war am Mittwoch vergangener Woche bewusstlos eingeliefert worden und konnte durch eine rasche Entgiftung gerettet werden.

Der Grund für den übermäßigen Alkoholkonsum dürfte ein geplanter Suizid gewesen sein: "Der Mann wollte sich offensichtlich zu Tode trinken und muss – um diesen Spiegel zu erreichen – in kürzester Zeit mindestens zwei Liter Hochprozentiges getrunken haben", erklärt der ärztliche Leiter der Linzer Landesnervenklinik Wagner-Jauregg, Werner Schöny, im STANDARD-Gespräch. "Wäre der Mann nicht so schnell behandelt worden, hätte diese enorme Vergiftung im Körper lebensbedrohliche Schäden verursacht", erklärt Schöny weiter.

Ab fünf Promille grundsätzlich todbringend

Eine Alkoholkonzentration im Blut ab fünf Promille gilt grundsätzlich bereits als todbringend. Es sei wie bei jeder anderen Vergiftung: "Je schneller die ärztliche Hilfe, umso höher auch die Überlebenschancen." Mittlerweile befindet sich der Mühlviertler in ambulanter Betreuung der Nervenklinik. (APA, mro, DER STANDARD Printausgabe 5.12.2003)