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Wunsch-Kennzeichen verlieren nach 15 Jahren ihre Gültigkeit

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader
Wien - Für die Kraftfahrer in Österreich wird sich mit Stichtag 1. Jänner 2004 einiges ändern. "Von den wichtigsten Neuerungen, dem Lkw-Road-Pricing und der Einführung von schwefelfreiem Sprit, kann man sich durchaus positive Effekte erhoffen", zeigte sich ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau heute, Donnerstag, überzeugt. "Mehr Geld für den Ausbau der Straßen-Infrastruktur und eine Entlastung für die Umwelt." Ein Ausblick auf sämtliche Neuerungen, die 2004 zu erwarten sind:
  • Sauberer Sprit: Fünf Jahre früher als eine EU-Richtline vorschreibt, werden in Österreich schwefelfreie Kraftstoffe eingeführt. "Umweltschutz hat aber auch seinen Preis", sagt Brugger-Brandau über den einzigen Wermutstropfen, den die Entschwefelung mit sich bringt: Die schwefelfreien Kraftstoffe sind um einen (Benzin) bzw. zwei (Diesel) Cent pro Liter teurer. Die MöSt-Erhöhung für schwefelhältige Produkte wird allerdings um 1,5 Cent höher ausfallen, womit wieder in etwa Gleichstand herrscht (allerdings eben auf höherem Niveau).

  • Lkw-Road-Pricing: Mit sechs Jahren Verzögerung wird 2004 das Road-Pricing für Kfz ab 3,5 Tonnen Wirklichkeit. 340 Mautstationen und -balken sind auf den rund 2.000 Kilometern Autobahnen und Schnellstraßen bereits installiert. Lkw müssen dann mit den so genannten GO-Boxen zur elektronischen Abbuchung der Maut ausgestattet sein. Ein Schönheitsfehler im Lkw-Road-Pricing, so Brugger-Brandau: "Auch für Wohnmobile über 3,5 t muss die elektronische Maut bezahlt werden." Durchschnittlich 22 Cent pro Kilometer Fahrt im hochrangigen Straßennetz werden rund 600 Millionen Euro jährlich für den weiteren Ausbau und die Sanierung der Straßen-Infrastruktur einbringen.

  • Rubinrote Vignette: Im achten Jahr nach ihrer Einführung wird die Autobahn-Vignette 2004 erstens rubinrot und zweitens nicht teurer (z. B. Pkw-Jahres-Vignette 72,60 Euro). Wer für heuer keine Jahresvignette hatte - diese würde bis Ende Jänner 2004 gültig bleiben - kann den neuen Aufkleber schon ab 1. Dezember 2003 verwenden. "Aufrecht bleibt die Forderung des Clubs, den Besitzern von Wechsel-Kennzeichen die Möglichkeit zu geben, nur eine einzige Vignette zu zahlen und für alle auf Wechsel-Kennzeichen zugelassenen Fahrzeuge Vignetten mit eingestanztem Kennzeichen zu erhalten", sagt Brugger-Brandau.

  • Wunsch-Kennzeichen-Ablaufdatum: "Jene Autofahrer, die sich 1989 als erste Wunsch-Kennzeichen reserviert haben, müssen im kommenden Jahr die Brieftasche zücken, um die geliebten Taferln nicht los zu werden", warnte ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer. Wunsch-Kennzeichen verlieren nach 15 Jahren ihre Gültigkeit, als Stichtag ist das Datum der Reservierung ausschlaggebend. Drei Möglichkeiten stehen dann zur Auswahl: Die Verlängerung von "Mausi 1" für weitere 15 Jahre (Kosten 172 Euro plus 18 Euro für das neue Taferl mit EU-Emblem), ein neues Wunschkennzeichen (gleiche Kosten) oder Verzicht und Rückkehr zum Allerwelts-Taferl, Kostenpunkt 18 Euro.

  • Neue Tempo-Tafeln: Nach fast zehnjähriger Übergangsfrist müssen 2004 alte Tempo-Verkehrszeichen mit dem Zusatz "km" entfernt sein. Trotzdem ist eine von der Straßenverwaltung "vergessene" alte Tafel kein Freibrief zum Rasen. Hoffer: "Wer zu schnell fährt, könnte auch wegen 'nicht angepasster Geschwindigkeit' bestraft werden und haftet vor allem zivil- und strafrechtlich nach einem Verkehrsunfall."

  • Boden-Markierungen: Ab Jahreswechsel müssen alle Boden-Markierungen für den Fließverkehr weiß sein. Ausnahmen sind Markierungen für wissenschaftliche Experimente wie rot-weiß-rote Zebrastreifen oder orangefarbene Baustellen-Markierungen. Gelb sind nur noch Zick-Zack-Linien für Parkverbote, Markierungen in Kurzparkzonen bleiben blau.

  • Haftpflicht-Mindestdeckung: Im Laufe des kommenden Jahres soll die Mindest-Versicherungssumme in der Kfz-Haftpflicht von derzeit 1,09 Millionen Euro auf drei Millionen Euro angehoben werden. (APA)