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Haim Saban

Foto: Reuters/Rehle
Nach der Übernahme durch den US-Milliardär Haim Saban dreht sich bei der Senderfamilie ProSiebenSat.1 mit zunehmendem Tempo das Personalkarussell: Am Donnerstag gab die Gruppe überraschend bekannt, dass Sat.1-Geschäftsführer Martin Hoffmann das Unternehmen verlässt. Gründe für den Abgang wurden nicht genannt.

Der 42-Jährige wird durch den 58 Jahre alten Schweizer Roger Schawinski ersetzt, der 1998 mit Tele 24 den ersten landesweiten privaten Fernsehsender in seinem Heimatland gegründet hatte. Zudem wird N24-Geschäftsführer Claus Larass durch den bisherigen Konzernsprecher Torsten Rossmann ersetzt.

Meinungsverschiedenheiten

Aufsichtsratschef Saban hatte bei der Übernahme der Fernsehgruppe im August noch betont, am Management von ProSiebenSat.1 festhalten zu wollen. Allerdings wurde bisher nur der Vertrag mit Vorstandschef Urs Rohner verlängert. Vor Larass und Hoffmann musste bereits Fernsehvorstand Ludwig Bauer wegen Meinungsverschiedenheiten gehen.

Mit den Personaländerungen verändert Saban auch weiter die Unternehmensstruktur: So wurde das von Larass neben der N24-Geschäftsführung geführte Vorstandsressort Nachrichten, Information und politische Sendungen aufgelöst. Auch Bauers Ressort war zuvor aufgelöst worden.

Verkleinerter Vorstand

Im verkleinerten Vorstand von Deutschlands größtem Fernsehunternehmen sitzen künftig noch vier Mitglieder. Neben Rohner sind dies Finanzchef Lothar Lanz, der für Medienpolitik verantwortliche Jürgen Doetz und der Belgier Guillaume de Posch. Dieser ist seit September für das operative Geschäft verantwortlich und gilt als enger Saban-Vertrauter. Laut Branchenkreisen gilt auch der Posten von Doetz als gefährdet. (APA/AFP)