Bern - Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat im Zuge ihrer Terrorermittlungen Spuren von El Kaida bei Schweizer Banken gefunden. Demnach war der Chef des Terrornetzwerks, Osama bin Laden, in den 90er Jahren Begünstigter eines UBS-Kontos. Seine mutmaßliche Nummer zwei, der Ägypter Ajman al Sawahri, eröffnete 1989 ein Konto in Genf. Behördensprecherin Andrea Sadecky bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Genfer Tageszeitung "Le Temps".

Die Verbindungen gehen allerdings auf eine Zeit zurück, in denen die beiden weltweit noch nicht als Terroristen gesucht wurden. Das Konto bei der UBS wurde laut Bundesanwaltschaft im Jahre 1990 für die saudiarabische Familie Bin Ladens eröffnet und 1997 wieder geschlossen. Die UBS selbst habe die Justizbehörde darüber informiert, sagte Sadecky. UBS-Sprecher Christoph Meier legte Wert auf die Feststellung, dass Osama bin Laden selbst "nie Kontoinhaber bei der UBS gewesen ist, dass die UBS nie mit ihm zusammengetroffen ist und dass die UBS nie Geld von Osama bin Laden entgegengenommen oder an ihn ausbezahlt hat."

Rechtshilfegesuch der Schweiz an London

Die Behördensprecherin bestätigte weiter, dass Sawahri im Jahre 1989 in seinem Namen ein Konto bei einer Bank in Genf eröffnet habe. 1993 sei das Konto wieder geschlossen und das Guthaben von 50.000 Franken (32.094 Euro) nach Großbritannien überwiesen worden. Die Schweiz habe in diesem Zusammenhang bereits vor einiger Zeit ein Rechtshilfegesuch an London gerichtet, das bis heute leider unbeantwortet geblieben sei.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt seit mehr als zwei Jahren im Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom 11. September in den USA. Sie hatte stets erklärt, die Schweiz habe nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen weder bei der Vorbereitung und der Finanzierung noch bei der Tatausführung eine zentrale Rolle gespielt. An dieser Einschätzung hat sich laut der Sprecherin nichts geändert. (APA/AP)