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Der Commonweath-Generalsekretär Don McKinnon, der australische Premierminister John Howard, die britische Queen Elizabeth II und der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo (von links nach rechts) bei der Eröffnungszeremonie des Commonwealth-Gipfels in Nigeria.

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In Simbabwe fanden Anti-Commonwealth-Proteste statt, nachdem Mugabe nicht zum Gipfel eingeladen worden war.

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Simbabwes Präsident Mugabe erklärt den Austritt seiner Partei aus dem Commonwealth und fordert Gleichbehandlung.

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Harare/Abuja - Nach der Entscheidung des Commonwealth, den Ausschluss Simbabwes aus der Staatengemeinschaft auf unbestimmte Zeit zu verlängern, hat das südafrikanische Land seinen Austritt verkündet. "Simbabwe hat seine Mitgliedschaft aus dem Commonwealth mit sofortiger Wirkung gekündigt", hieß es in einer Regierungserklärung vom Sonntag. Simbabwes Präsident Robert Mugabe nannte den Commonwealth-Beschluss "inakzeptabel". Die Mitgliedstaaten reagierten auf ihrem Gipfel in Abuja "enttäuscht" auf den Austritt. Gleichbehandlung Den Angaben zufolge gab Mugabe den Austritt bekannt, als die Präsidenten Südafrikas und Nigerias, Thabo Mbeki und Olusegun Obasanjo, sowie der Ministerpräsident von Jamaika, Percival Patterson, ihn über die Entscheidung des Commonwealth unterrichteten. Demnach versuchten die drei Politiker, Mugabe von dem Austritt abzuhalten. Mugabe hatte sich aber auch gegen jede noch so weich formulierte Erklärung des Commonwealth gewandt. Schon am Samstag hatte Mugabe mit dem Austritt gedroht, sollte Simbabwe nicht wie jedes andere Commonwealth-Mitglied behandelt werden. Enttäuschung

Der Commonwealth sei "enttäuscht" von der Entscheidung Simbabwes, sagte der Sprecher der Organisation, Joel Kibazo, am frühen Montagmorgen einem AFP-Reporter in Abuja. Das Ziel der Entscheidung sei nicht der Austritt Simbabwes gewesen. "Was wir wollen, ist die Rückkehr Simbabwes in den Commonwealth", sagte Kibazo.

Die ehemalige britische Kolonie Simbabwe war im März 2002 zunächst bis Dezember diesen Jahres ausgeschlossen worden, nachdem Mugabe unter zweifelhaften Bedingungen in seinem Amt bestätigt worden war. Großbritannien hatte bei seiner Forderung nach einer Verlängerung des Ausschlusses die Mehrheit der Mitgliedstaaten hinter sich. Sie fordern, dass die Regierung in Harare zunächst für die Einhaltung der Menschenrechte, der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie sorgen müsse, bevor Simbabwe wieder in die Staatengemeinschaft aufgenommen werden könne. Südafrika zählte zu den Bewfürwortern einer Wiederaufnahme Simbabwes. Arbeitsgruppe

Bei ihrem noch bis Montag dauernden Gipfel in der nigerianischen Hauptstadt Abuja hatten die Commonwealth-Staaten zuvor beschlossen, die Mitgliedschaft Simbabwes auf unbestimmte Zeit weiterhin auszusetzen. Laut dem nigerianischen Außenminister Olu Adeniji soll die Mitgliedschaft zu gegebener Zeit von einer Arbeitsgruppe überprüft werden, der sechs Staaten und der nigerianische Staatschef Olusegun Obasanjo angehören.

Obasanjo soll für den Commonwealth Fortschritte bei der Demokratisierung in Simbabwe bewerten. Dazu will er nach Commonwealth-Angaben in Kürze in das Land reisen. Obasanjo steht dem Ausschluss kritisch gegenüber. Auch Nigeria war erst vor vier Jahren wieder in den Commonwealth aufgenommen worden, nachdem es Jahrzehnte von Militärputschen und Diktaturen erlebt hatte. Einen Austritt aus dem Commonwealth hatte vor Simbabwe bisher erst ein Land vollzogen: Südafrika verließ die Organisation 1961 nach Kritik an seiner Apartheid-Politik. (APA/AFP)