Moskau (APA/dpa) - Tschetschenische Extremisten haben ihren blutigen Guerillakrieg längst über die Grenzen in die benachbarten Kaukasusrepubliken ausgeweitet. Auch hinter dem verheerenden Bombenanschlag vom Freitag auf einen Zug in Südrussland vermutet die russische Justiz tschetschenische Auftraggeber. Der tschetschenische Rebellenführer Aslan Maschadow wies dies jedoch in einer Presseerklärung zurück. Die schlimmsten Anschläg der letzten Jahre:

15. September 2003: Bei einem Autobombenanschlag auf das Gebäude des russischen Geheimdienstes FSB in Magas (Inguschetien) sterben mindestens vier Menschen. 24 Mitarbeiter werden verletzt.

3. September 2003: Nahe der Stadt Kislowodsk fährt ein Vorortzug über zwei auf den Gleisen befestigte Sprengsätze. Sieben Menschen werden getötet, mehr als 90 Fahrgäste verletzt.

1. August 2003: In Mosdok (Nord-Ossetien) explodiert ein Lastwagen mit Sprengstoff vor einem Militärkrankenhaus. Offiziell ist von 50 Toten die Rede, vermutlich starben aber weit mehr Menschen. Drahtzieher soll der tschetschenische Extremist Shamil Bassajew gewesen sein.

5. Juni 2003: In einem Bus in Nord-Ossetien sprengt sich eine als Krankenschwester verkleidete Tschetschenin in die Luft. Die meisten ihrer 20 Opfer sind Angehörige der russischen Luftwaffe, die auf dem Weg nach Mosdok waren. Auch hier Hinweise auf Bassajew.

9. Mai 2002: Während der Parade zum "Tag des Sieges" über Hitler- Deutschland explodiert in der dagestanischen Stadt Kaspijsk eine mit Schrauben versetzte Mine. Unter den 45 Opfern sind mindestens 17 Kinder.

24. März 2001: Auf dem Zentralmarkt der Stadt Mineralnyje Wody kommen bei der Detonation einer Bombe 21 Menschen ums Leben. Etwa 100 Menschen werden verletzt.

11. Mai 2000: Bei Alchasty in Inguschetien wird eine russische Militärkolonne aus dem Hinterhalt beschossen. 18 Soldaten sterben.

4. September 1999: 64 Tote sind die Bilanz eines Bombenanschlags in der dagestanischen Stadt Buinaksk. Vor einem fünfstöckigen Wohnhaus der Armee war eine Bombe explodiert.

9. Januar 1996: Bei einem Überfall von Freischärlern auf ein Krankenhaus in Kisljar (Dagestan) und nachfolgenden Gefechten bei der Grenzstadt Pjrwomajskoje kommen mehr als 100 Menschen ums Leben. Der Anführer Salman Radujew entkommt.

14. Juni 1995: In Budjonnowsk (Süd-Russland) stürmen schwerbewaffnete Tschetschenen ein Krankenhaus. Bei dem Überfall und zwei Sturmangriffen der Sicherheitskräfte soll es mehr als 200 Tote gegeben haben. (APA)