Eine liberalere Lizenzpolitik soll den enormen Schatz an Patenten und Urheberrechten im Besitz des Softwarekonzerns Microsoft für Außenstehende leichter zugänglich machen. Damit würde der Konzern einen weiteren Schritt setzen, um seine Beziehungen zu Mitbewerbern zu verbessern und gegenüber US-und EU-Kartellbehörden seinen guten Willen als "verantwortlich handelndes Unternehmen" demonstrieren, berichtete die New York Times .

Restriktiver Zugang zu Technologie

Sowohl im amerikanischen als auch im europäischen Kartellrechtsverfahren lautete der oft wiederholte Vorwurf seitens anderer Softwarefirmen und der Kartellbehörden an Microsoft, dass der Konzern den Zugang zu seiner Technologie so restriktiv handhabe, dass damit Konkurrenten benachteiligt und die Wahlmöglichkeiten von Konsumenten eingeschränkt werden. Wie berichtet, ist das EU-Verfahren noch anhängig. Die Entscheidung wird im Frühjahr erwartet.

Versuch die Kritik abzuschwächen

Obwohl Microsoft bei der Bekanntgabe seiner liberaleren Lizenzpolitik nicht auf die Verfahren einging, ist es offenbar ein Versuch, die Kritik an Microsoft abzuschwächen und Vorhaltungen zu entkräften, der Konzern würde seine Marktmacht missbrauchen. "In dem Maß, in dem Microsoft als Unternehmen reift, wird es klar, dass es für uns notwendig wird, unsere Zusammenarbeit mit der Industrie fortzusetzen", erklärte Marshall Phelps, Vizepräsident für geistiges Eigentum, in einer Formulierung, die wahrscheinlich jeder UN-Sicherheitsratsresolution zur Ehre gereichen würde.

Aber auch Geld spielt eine Rolle in der Entscheidung, erklärte Phelps: "Wir wollen einen Teil unserer Entwicklungsausgaben damit hereinbekommen." (spu/DER STANDARD, Printausgabe vom 6./7.12.2003)