Jerusalem - Israel will nach Informationen des öffentlichen Rundfunks in den kommenden Tagen 18 ohne Genehmigung errichtete jüdische Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten räumen. Verteidigungsminister Shaul Mofaz werde deswegen am Montag Vertreter der wichtigsten Siedlerorganisation treffen, berichtete der israelische Rundfunk am Sonntag.

Der Nahost-Friedensfahrplan, die so genannte Roadmap, fordert von Israel die Räumung aller illegalen Siedlungen, die seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Ariel Sharon im März 2001 errichtet wurden. Nach internationalem Recht (Vierte Genfer Konvention) ist der Transfer der Bevölkerung der Besatzungsmacht in besetztes Gebiet generell illegal.

Widerstand

Vize-Verteidigungsminister Zeev Boim hatte am Donnerstag den Abriss von 43 illegalen Vorposten binnen eines Jahres angekündigt. Nach Angaben der israelischen Friedensbewegung "Frieden jetzt" gibt es gegenwärtig 103 illegale Siedlungen im Westjordanland, von denen 56 seit März 2001 gebaut wurden. Fünf von acht in den vergangenen Monaten niedergerissenen Siedlungen seien inzwischen wieder aufgebaut worden.

Anführer der jüdischen Siedler haben aktiven Widerstand gegen die mögliche Räumung nicht genehmigter Kleinsiedlungen durch die Armee angekündigt. Radikale Siedler hatten bereits im Sommer gewaltsamen Widerstand geleistet. Die meisten geräumten "Vorposten" wurden inzwischen wieder von Siedlern besetzt, andere neu errichtet. (APA)