Möglichkeiten
"Diese satte und ausgewogene Akustik wäre mit architektonischen Mitteln in einer Halle dieser Größe nicht erreichbar gewesen", sagte Karlheinz Müller, Professor für Akustik an der Universität Wien, der die Salzburgarena im Auftrag der Salzburger Festspiele für das Eröffnungskonzert klangtechnisch "flott" gemacht hat, im APA-Gespräch. "Dieser Raum ist unregelmäßig strukturiert. Die Oberflächen sind abwechslungsreich und rau, sie schlucken das klanglich hässliche Brechen von Tönen. Die Halle hat wenig akustischen Eigencharakter - all das ist Voraussetzung dafür, dass etwa elektrisch verstärkte Jazz- oder Popinstrumente gut klingen können. Ein klassisches Orchester ist für einen derart großen Raum mit 'wenig' Akustik aber zu leise, und der Klang mischt sich schlecht", erläuterte Müller. "Auch Sänger könnten diesen Saal aus eigener Kraft kaum mit Klang füllen."
Installtion
Für 130.000 Euro hat Müller daher eine seitlich und nach oben geschlossene Orchestermuschel aus Holz installiert. Zudem wird zwar nicht der Orchesterklang selbst, aber der in diesem Fall zu geringe - Nachhall des Orchesters elektronisch verstärkt. Rund 30 Lautsprecher sind seitlich und an der Decke der Halle verteilt. "Das verbessert die Klangmischung für die Musiker auf der Bühne und suggeriert einen etwas angenehmeren, lauteren und im wahrsten Sinne des Wortes räumlicheren Klang im Zuschauerraum", erklärte Müller. "Ziel dabei war, die Klanggewohnheiten der Zuhörer aus guten Konzertsälen zu erfüllen, ohne dass man die Verstärkung als solche wahrnimmt." Tatsächlich ist die Hörqualität dank Lautsprecheranlage auch ganz hinten im Saal erstaunlich gut, lediglich an den seitlichen Rängen sind die Sänger indirekt und daher nur verschwommen wahrnehmbar.
Kostspielig