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Jürgen Pichorner (Salzburg) mit Eisenfuß Ernst Dospel von der Wiener Austria (li) in einem flotten violetten Duell.

Foto: APA/ Krug
Salzburg - Meister Austria Wien überwintert auf Platz eins der Fußball-T-Mobile-Bundesliga. Die Austrianer gewannen am Sonntag in der 20. Runde, der letzten vor der Winterpause, das "violette Derby" in Salzburg mit 1:0 (0:0). Die Entscheidung zu Gunsten der Gäste aus Wien fiel jedoch höchst umstritten: in der 77. Minute klärte Häßler nach einem missglückten Abwehrversuch seines Teamkollegen Winklhofer auf der Linie, Schiri Plautz und Assistent Staudinger entschieden jedoch auf Tor.

Brenner ohne Glück

Obwohl die zwei müden Nullnummern in den bisherigen beiden Saisonduellen nicht viel Erwärmendes erwarten ließen, erlebten die 12.000 Fans ein gutes Spiel. Salzburg startete aggressiv, ohne Respekt vor dem Meister und fand gleich in der Startphase gute Chancen auf die Führung vor: nach Maßflanke von Pichorner setzte Brenner völlig freistehend einen Kopfball neben das Tor (6.), nur wenige Minuten später hatte wiederum Brenner bei einem Stangentreffer Pech (13.).

Erwachen einer ideenlosen Austria

Nach einer weiteren Salzburg-Möglichkeit durch Schriebl (30.) erwachte auch die bis dahin müde und ideenlose Austria-Offensive zu neuem Leben. Janocko krachte den Ball aus 13 Metern an die Latte (31.), Rushfeldt scheiterte nach schönem Solo an Arzberger (35.).

Violette Unsportlichkeiten

Kurz vor der Pause gingen bei beiden Teams die Emotionen hoch. Brenner und Wagner gerieten aneinander, der Austria-Kapitän täuschte einen Kopftreffer vor und ging zu Boden - Schiri Plautz zog sich mit zwei Mal Gelb aus der Affäre (40.). Nach einer rüden Attacke von Laessig an Wagner sorgte Häßler doch noch für ein sportliches Highlight, der Weltmeister von 1990 traf mit einem gefinkelten Freistoß aus halbrechter Position die Außenstange (45.).

Kampf und Krampf

Nach der Pause stand bei beiden Teams eher der Kampf im Vordergrund. Viele, teilweise gehässige Fouls störten den Spielfluss erheblich, die Partie gewann mehr und mehr an Cup-Charakter. Die Wiener führten die etwas feinere Klinge und kamen durch Rushfeldt (51.) und Dheedene (55.) dem 1:0 nahe, Salzburg, Tomic verzog am langen Eck vorbei (76.), hielt mit Kampfgeist pur dagegen.

Umstrittenes, entscheidendes Tor

Die Entscheidung fiel dann in der 77. Minute höchst umstritten. Nach Corner von Janocko verlängerte Winklhofer per Kopf den Ball Richtung eigenes Tor und ausgerechnet der klein gewachsene Häßler klärte auf der Linie. Schiri-Assistent Walter Staudinger sah das Leder jedoch mit vollem Umfang hinter der Linie und Plautz entschied auf Tor.

Assion auf der Tribüne

Für die Salzburger ging im letzten Spiel unter Interimscoach Peter Assion, der im Finish auf die Tribüne verbannt wurde, der Erfolgsrun zu Ende. Nach drei Siegen und einem Remis in den vergangenen vier Bundesliga-Partien (12:0-Tore) setzte es gegen Wagner und Co. die erste Niederlage seit dem 29. Oktober (1:2 zu Hause gegen die Admira). Das Hoch der Austria aus Wien fand hingegen seine Fortsetzung, die Truppe von Joachim Löw ist seit 19. Oktober (0:1 zu Hause gegen den GAK) ohne Niederlage. (APA)

  • SV Salzburg - Austria Wien 0:1 (0:0)
    Wals-Siezenheim, 12.000, SR Plautz.

    Tor:
    0:1 (77.) Winklhofer (Eigentor)

    Salzburg: Arzberger - Winklhofer, Laessig, Ch. Jank, A. Ibertsberger - Brenner (59. Tomic), Häßler (84. Kahraman), Scharrer, Pichorner - Teber (75. Hassler), Schriebl

    Austria: Didulica - Akoto, Afolabi, Ratajczyk, Dheedene - Dospel, Blanchard, M. Wagner, Janocko - Helstad (53. Vastic), Rushfeldt (93. Kitzbichler)

    Gelb-Rote Karte: Schriebl (89., Salzburg)

    Gelbe Karten: Brenner, Arzberger bzw. Rushfeldt, M. Wagner, Ratajczyk, Dospel, Vastic