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Neues Siegergesicht: Bjarne Solbakken
Beaver Creek - Der Norweger Bjarne Solbakken hat am Sonntag Hermann Maier den 31. Geburtstag verdorben und dem Salzburger den Sieg im Super G von Beaver Creek weg geschnappt. Solbakken, schon am Freitag in der ersten Abfahrt Zweiter, hatte mit Startnummer neun allerdings deutlich bessere Bedingungen als der bei starkem Schneefall fahrende Salzburger und feierte 0,39 Sekunden vor Maier und 0,45 vor Hans Knauß seinen ersten Weltcupsieg.
Damit mussten sich die Österreicher 24 Stunden nach dem Vierfach-Triumph in der Abfahrt und dem grandiosen 44. Weltcup-Sieg von Hermann Maier mit den Ehrenplätzen zufrieden geben. Denn neben Hannes Trinkl fiel auch Co-Favorit Michael Walchhofer aus und Stephan Eberharter kam mit der hohen Startnummer 30 nur auf Platz 19. Der seit sechs Wochen mit den Folgen einer Grippe kämpfende Tiroler überlegt nun ernsthaft, eine Rennpause einzulegen um Kondition zu trainieren.
Stark fuhr dafür erneut Hans Knauß, der trotz eines groben Fehlers seinen Podiumsplatz vom Samstag nachdoppelte. "Mir liegt der verpasste Abfahrtssieg am Freitag immer noch im Magen. Aber dieser dritte Platz macht mich überglücklich, weil es wirklich nicht mehr leicht war zu fahren", sagte der Steirer.
Der Schweizer Franco Cavegn kam schwer zu Sturz und zog sich dabei vermutlich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Überdies erlitt Cavegn eine Innenband-Zerrung im linken Knie.
Miller erneut nicht im Ziel
Zu den großen Verlieren des Wochenendes zählt Bode Miller. Der US-Star, der die Weltcup-Anfangsphase mit zwei Riesentorlauf-Siegen dominiert hatte, fiel auch im Super G aus. Er hat damit in keinem der drei Rennen in Beaver Creek das Ziel erreicht und die Weltcupführung verloren. Die gehört jetzt allein und souverän Hermann Maier.
Maier will freilich nach erst acht Saisonrennen nichts von einer Favoritenrolle im Kampf um die große Kristallkugel hören. "Das ist für mich noch uninteressant. Ich bin schon mit mehr Vorsprung nach Hause geflogen, es kommen ja noch eine Menge Rennen", wehrte Maier ab und freute sich über die Torte, die man ihm am Podest überreichte. Auch den Sieger-Champagner und "Heroes" von David Bowie genoss er.
Platz zwei im Super G nahm er erstaunlich gelassen hin, obwohl er auf der schweren Raubvogelpiste als klarer Favorit gehandelt worden war. Der Super G ist ja "seine" Disziplin. Von den vier Rennen seit dem Comeback hat er zwei (Kitzbühel und Lake Louise vor einer Woche) gewonnen und war zwei Mal (WM und am Sonntag in Beaver Ceek) Zweiter.
Maier: Mehr war nicht drin
"Die Sicht war bei mir schon sehr schlecht. Es wurde immer finsterer, die Piste war ramponiert und rund um mich hat keiner mehr eine wirklich gute Zeit geschafft", erklärte Maier, warum es mit dem Sieg nicht geklappt hatte und er daher selbst an seinem Geburtstag mit Platz zwei zufrieden sei. "Es waren schon sehr schlechte Verhältnisse, also habe ich ohnehin eine Superleistung geboten. Ich weiß aber, dass ich mehr kann. In Summe ist der zweite Platz aber ein Traum, es war ein perfektes Wochenende."
Wie wahr. In seinem "Wohnzimmer" hatte Maier in drei Rennen die Plätze eins, zwei und fünf belegt. Insgesamt war der Salzburger in seinen sechs Nordamerika-Rennen Rennen stets in den Top-Ten und feierte zwei Siege. Damit führt der "Herminator" in der Weltcup-Gesamtswertung klar vor Knauß.
Unmittelbar nach dem Rennen saßen die ÖSV-Stars schon im Auto nach Denver, denn bereits um 17.00 Uhr Ortszeit hob dort der Jet Richtung Frankfurt ab. Klappt trotz Schneefalls alles, treffen die Österreicher Montagmittag in Salzburg ein. "Mit dem Feiern werd ich's aber eher vorsichtig angehen", so Maier. "Im Flieger soll man ja nicht viel trinken", so Maier. (APA)
Resultat:
1. Bjarne Solbakken NOR 1:13,05 2. Hermann Maier AUT +0,39 3. Hans Knauß AUT +0,45 4. Peter Fill ITA +0,53 5. Didier Cuche SUI +0,68 6. Lasse Kjus NOR +0,71 7. Andreas Schifferer AUT +0,80 8. Patrik Järbyn SWE +0,90 9. Christoph Gruber AUT +0,99 10. Ambrosi Hoffmann SUI +1,01 11. Benjamin Raich AUT +1,11 12. Daron Rahlves USA +1,12 13. Jakub Fiala USA +1,18 14. Marco Büchel LIE +1,25 15. Josef Strobl AUT +1,28 . T.Grünenfelder SUI +1,28 17. Erik Guay CAN +1,43 18. Didier Defago SUI +1,51 19. Stephan Eberharter AUT +1,57 20. Aksel Lund Svindal NOR +1,60 21. Bruno Kernen SUI +1,82 22. Alessandro Fattori ITA +2,20 23. Paul Accola SUI +2,45 . Stephan Görgl AUT +2,45 25. Stefan Stankalla GER +2,51 26. Scott Macartney USA +2,81 27. Michael Gufler ITA +2,86 28. AJ Bear AUS +2,95 29. Kurt Sulzenbacher ITA +3,07 30. Roland Fischnaller ITA +3,08