Moskau - In Tschetschenien haben separatische Rebellen vier russische Soldaten getötet. Vier weitere Soldaten seien bei dem Gefecht in einer abgelegenen Bergregion verletzt worden, teilte das Innenministerium am Montag mit. Am Tag der russischen Parlamentswahl am Sonntag war es weitgehend ruhig geblieben. In der Nacht jedoch erschossen bewaffnete Männer in Gudermes nahe der tschetschenischen Hauptstadt Grosny ein Mitglied der Wahlkommission.

Der Mann gehörte der Partei Einiges Russland an, die aus der Wahl als klarer Sieger hervorging und Präsident Wladimir Putin nahe steht. Sie hat angekündigt, die unnachgiebige Politik gegenüber den Separatisten fortzusetzen. "Vier Soldaten wurden getötet, und einer wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem sich die beiden Seiten ein Feuergefecht geliefert hatten", sagte ein Vertreter des regionalen Innenministeriums. Das Gefecht habe sich in der Bergregion von Itum Kale ereignet. Die Soldaten seien dort gewesen, um eine Explosion in einer Schule zu untersuchen. Die rund 60.000 russischen Soldaten, die in der nach Unabhängigkeit strebenden Kaukasus-Republik stationiert sind, werden fast täglich Ziel von Angriffen der Rebellen.

Tschetschenienkonflikt ignoriert

Erst am Freitag hatten vermutlich Rebellen einen Selbstmordanschlag auf einen Pendlerzug in der russisch-tschetschenischen Grenzregion verübt. Dabei wurden nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums 44 Menschen getötet.

Wähler und Wahlkämpfer haben den Tschetschenien-Konflikt weitgehend ignoriert. Dagegen war er bei der Parlamentswahl 1999 bestimmendes Thema gewesen. Putin war damals zum Präsidenten gewählt worden, nicht zuletzt weil er in der Tschetschenien-Politik eine harte Linie verfolgt. (APA/Reuters)