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Rechte Paramilitärs warten auf die Übergabe ihrer Waffen

Foto: Reuters/Munoz
Bogota - Linke ELN-Rebellen haben im Nordwesten Kolumbiens sechs Beamte der Umwelt- und der Straßenbaubehörden entführt. Die Männer seien in der Gemeinde Santa Rita in der Provinz Choco verschleppt worden, als sie den Bau einer Straße prüften, teilten die Behörden am Sonntag (Ortszeit) weiter mit. Das ideologisch an Kuba orientierte "Nationale Befreiungsheer" (ELN) hatte am 12. September auch eine Gruppe von Ausländern im Norden des Landes entführt.

Eine Deutsche und ein spanischer Leidensgenosse waren vor zwei Wochen frei gelassen worden. Vier Israelis und ein Brite befinden sich jedoch weiter in der Gewalt der mit etwa 4.000 Männern und Frauen unter Waffen zweitgrößten Rebellengruppe des Landes. Die katholische Kirche, die in dem Geiseldrama vermittelt, hatte die Hoffnung geäußert, dass auch diese fünf Ausländer bis Weihnachten freikommen könnten.

Waffenabgabe

Unterdessen ging die Demobilisierung der berüchtigten ultrarechten Paramilitärs weiter. Am Sonntag legten 160 Mitglieder der Selbstverteidigungseinheiten von Ortega im Südwesten des Landes ihre Waffen nieder. In Anwesenheit des Friedensbeauftragten Luis Carlos Restrepo und von Beobachtern der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gaben die zwischen 35 und 60 Jahren alten Männer Gewehre und Pistolen ab.

Die Bauern von Ortega wurden schon 1960 bewaffnet und waren nicht in die "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) integriert. Sie wollten nicht länger Aufgaben der Armee erfüllen, sondern wieder auf ihren Feldern arbeiten, sagte einer ihrer Anführer. Vor knapp zwei Wochen hatten 855 Paramilitärs bei Medellin die Waffen abgegeben. Bis 2005 sollen landesweit etwa 10.000 Paramilitärs demobilisiert sein. (APA/dpa)