Meldungen von der Front des "Kampfs gegen den Terror" der Regierung Bush: In Afghanistan griff ein US-Kampfflugzeug einen (!) "mutmaßlichen" (!) Terroristen an. Dabei wurden neun Kinder getötet. Um einen "Kampf gegen den Terror", bei dem mit hochgezüchteten Kampfflugzeugen einzelne Menschen angegriffen werden, was fast unweigerlich mit dem Tod von Unschuldigen verbunden ist, kann es nicht sehr gut stehen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass aus dem amerikanischen Militärgefängnis in Guantánamo, Kuba, ein paar Dutzend Männer freigelassen wurden, weil ihnen nach zwei Jahren Haft nichts in Richtung Terrorismus nachgewiesen werden konnte. Dass den Männern - und einigen Hundert anderen - die elementarsten Rechte entzogen wurden und werden, weil sie nicht als Kriegsgefangene oder Verbrecher, sondern als "feindliche Kombattanten" im rechtsfreien Raum gehalten werden, ist eine Sache. Jetzt kam aber noch heraus, dass die Freigelassenen nach Guantánamo kamen, weil sie von afghanischen Warlords zusammengefangen und gegen Kampfgeld an die USA verkauft wurden. Wenn sie bisher nicht an Terrorismus dachten, so hat sich das jetzt wahrscheinlich geändert. (DER STANDARD, Printasgabe, 9.12.2003)