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Dem Safaripark Gänserndorf droht die Schließung

Foto: APA/Safaripark Gänserndorf
Gänserndorf - Die wirtschaftliche Lage des Gänserndorfer Safariparks sei "äußerst angespannt", schildert dessen Geschäftsführer, Georg Scheifinger. Sollte es diese Woche nicht gelingen, die Zuständigen in der niederösterreichischen Landesregierung von "unserem Sanierungskonzept" zu überzeugen - und zu finanzieller Unterstützung zu bewegen -, drohe für den Park mit den 850 Exoten das Aus.

Schuld an der Geldmisere in dem modern adaptierten, seit einem Jahr mit dem größten Affenhaus Europas versehenen Freilandzoo hat laut Scheifinger das Wetter: "Die extreme Hitze des vergangenen Sommers mit 35 bis 40 Grad" habe viele potenzielle Besucher abgeschreckt. Und zwar in der sonst besten Saison: "Für 2003 hatten wir ursprünglich rund 235.000 Besucher erwartet. Es sind rund 40.000 weniger gekommen."

Die ausgebliebenen Einnahmen haben in den vergangenen zehn Wochen zu einem Ausbleiben der Lohnzahlungen für die rund 60 Safariparkangestellten geführt. Diese wandten sich bereits an die Arbeiterkammer.

Scheifinger weist aber auch auf die "kostspieligen Auflagen" hin, die der Safaripark als Zoo erfüllen müsse. Der Zoorichtlinie der EU entsprechend, seien die Parkbetreiber verpflichtet, sich an Artenschutzprogrammen zu beteiligen und Tierschutzanliegen an die Besucher zu vermitteln: Ein Konzept, das "durchaus aufgehen kann, wie man am Beispiel Schönbrunn sieht".

Gefahr für Baxter-Affen

In Gänserndorf hingegen sei derzeit sogar das "Vorzeigeprojekt mit den Baxter-Versuchsaffen" in Gefahr. Die Pharmafirma hat in das Betreuungsprojekt für 44 Schimpansen und mehr als 100 "in Pension" geschickter Kleinaffen rund 9,8 Millionen Euro investiert. (bri/DER STANDARD; Printausgabe, 9.12.2003)