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Edward Asner als Papst Johannes XXIII.

Foto: EPA/Monteforte

Ob er sich wirklich einen Ausländer - also einen Nicht-Italiener - als Papst vorstellen könne, fragt Kardinal Alfredo Ottaviani den Patriarchen von Venedig. "Warum nicht? Der heilige Petrus war auch einer", antwortet Angelo Giuseppe Roncalli. Das Gespräch ist eine Schlüsselszene des Films "Ein Leben für den Frieden - Papst Johannes XXIII.", den das ZDF am nächsten Montag (15. Dezember) um 20.15 Uhr zeigt. Der Kurienkardinal Ottaviani, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des Vatikans, versucht nach dem Tode von Papst Pius XII. im Jahr 1958 die Weichen für die Wahl des Nachfolgers zu stellen und macht sich Sorgen über den großen Einfluss der Franzosen.

Hinter den Kulissen des Konklave

Was damals hinter den Kulissen des Konklave geschehen sein könnte, haben die Macher der internationalen Koproduktion (Regie: Giorgio Capitani) aus Berichten von Augen- und Ohrenzeugen rekonstruiert und als stark menschlich geprägtes Drama auf den Bildschirm gebracht. In Italien war der Streifen, den der Sender RAI im vergangenen Jahr als Zweiteiler ausstrahlte, ein Riesenerfolg: 13 Millionen Zuschauer bedeuteten 47 Prozent Marktanteil. In Deutschland läuft eine 108 Minuten lange, einteilige Fassung.

Der amerikanische TV- und Filmschauspieler Edward Asner, inzwischen selbst 74 Jahre alt, spielt den 76-jährigen Kardinal Roncalli, der unerwartet Papst wird und als Johannes XXIII. eine ungeheure Popularität erreicht. Mit seiner gedrungenen Gestalt und seiner heiteren, nachdenklichen Mimik schafft Asner eine verblüffend authentische Darstellung des humorvollen, sozial engagierten Papstes. Claude Rich als Ottaviani und Michael Mendl als Kardinal Domenico Tardini sind die Gegenspieler des Pontifex, als dieser versucht, mit dem 2. Vatikanischen Konzil die jahrhundertealten Strukturen der Kirche aufzubrechen.

Auch das Anliegen des Papstes, den Frieden und die Menschenrechte zu thematisieren, stößt bei den Traditionalisten im Vatikan auf Widerstand. (APA/dpa)