WGKK bot zuletzt ein Plus von zwei Prozent bei Honoraren
"Spießen tut es sich hauptsächlich an der Honorarfrage", heißt es in der Kasse. Das Angebot lag zuletzt bei einem Plus von zwei Prozent. Die Bedingung: Die Verschreibungsquote billigerer Nachahmungspräparate, so genannter Generika, müsse verdoppelt würde, um die Honorarerhöhung zu finanzieren. Die Kammer habe dies nicht angenommen und alles bisher ausverhandelte zur Disposition gestellt. Für Ärger in der Kasse sorgt, dass die Ärztekammer "fast mit dem Leichentuch gewachelt" und "reflexartig" von Verschlechterungen in der Patientenversorgung gewarnt habe, so Pazourek.
Ärztekammer: Über Angebot intern beraten
Ganz anders sieht man das in der Ärztekammer: Man habe das Angebot nicht abgelehnt, man wolle vielmehr intern darüber beraten, hieß es. Abgelehnt werde jedenfalls eine Verknüpfung der Honorare mit der Verschreibungspraxis: Es dürfe keine Sanktionsmechanismen sondern höchstens Controlling-Maßnahmen geben.
Dass man wegen der bereits lange für Donnerstag geplanten Veranstaltung - oder wegen der Ärztekammer-Vollversammlung am Mittwoch - einen Abschluss verweigert habe, wurde in der Kammer zurückgewiesen. Hätte es bereits eine Einigung gegeben, hätte man die Protestabend kurzerhand in eine Info-Veranstaltung umfunktioniert. Erwartet werden jedenfalls rund 1.000 Vertragsärzte, die zur Demonstration ihrer Einigkeit in weißen Mänteln auftreten wollen.
Optimismus auf beiden Seiten
Bei allem Säbelrasseln herrscht auf beiden Seiten Optimismus, dass es noch vor Weihnachten zu einem Vertragsabschluss kommen wird. Die Achse zwischen WGKK-Obmann Franz Bittner und Ärzte-Chef Walter Dorner funktioniere weiter gut, betonte Kassen-Sprecher Pazourek. Man stehe jederzeit für Gespräche zur Verfügung.