Kuwait - Die einstigen Erzfeinde Irak und Kuwait könnten demnächst diplomatische Beziehungen aufnehmen. Ibrahim al Jaafari, Mitglied des von den USA eingesetzten irakischen "Regierungsrates", sagte der kuwaitischen Zeitung "Al-Anbaa", der kuwaitische Ministerpräsident Scheich Sabah al Ahmed al Sabah habe zu ihm gesagt: "Lasst euren Botschafter kommen, er kann seine Arbeit aufnehmen". Jaafari sagte, Kuwait werde mit der Entsendung eines Missionschefs nach Bagdad warten, bis sich die Sicherheitslage stabilisiert habe.

Der Irak, dessen verschiedene Regierungen die Souveränität des Emirats nie anerkannt hatten, überfiel Kuwait 1990 und erklärte es zu einer irakischen Provinz. Der Herrscherfamilie Sabah gelang die Flucht. Im Golfkrieg 1991 wurde die irakische Armee aus Kuwait vertrieben, der Emir kehrte aus dem Exil zurück.

Kuwait wäre der erste arabische Golfstaat, der offizielle Beziehungen zu dem von der US-Besatzungsmacht installierten Übergangsrat in Bagdad aufnimmt. Der provisorische "Regierungsrat" strebt den Beitritt des Landes zum Golfkooperationsrat (GCC) an, in dem sechs arabische Monarchien - Saudiarabien, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) - zusammengeschlossen sind. Der kuwaitische Außenminister Scheich Mohammed al Sabah hatte erklärt, eine Entscheidung über eine Aufnahme des Irak werde nicht vor dem Gipfel Ende Dezember in Kuwait fallen. (APA/dpa)