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Spaniens Cristi Gomez Arquer setzt sich gegen Barbara Strass (li) and Ausra Fridrikas durch

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Agram/Kroatien - Die Enttäuschung im österreichischen Lager über das 26:27 gegen Spanien und die vermeintlich verspielte Chance auf ein Olympia-Ticket am Dienstag in der Hauptrunde der 16. Frauen-Handball-WM in Zagreb war relativ rasch verflogen. Sie wich noch am selben Abend einem kleinen Hoffnungsschimmer. Denn es gibt für Rot-Weiß-Rot weiterhin einen Weg nach Athen. "Wir besitzen doch noch eine minimale Chance", sagte ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleiter nach Studium der bisherigen Resultate und einem Ausblick auf die zwei restlichen Gruppen-Spiele.

Er habe nach der Niederlage gegen Spanien sowie vor den zwei Spielen gegen den EM-Dritten Frankreich (Mittwoch) und den WM-Dritten Serbien-Montenegro (Donnerstag) schon den Autobus für die Heimreise am Freitag bestellen wollen, gestand der Funktionär. Aber dann kam doch noch alles ganz anders. "Jetzt probieren wir es nochmals und kämpfen um die letzte Chance wie um unser Leben. Wir wissen, was passieren muss", meinte Psychologe und ÖHB-Teamchef Ole Eliasen, nachdem er noch am Dienstag nach der Spanien-Partie seine Truppe zu einer Besprechung vergattert hatte.

Ausgangslage mehr als ungünstig

Österreich, in Sydney 2000 Olympia-Fünfter, musste zunächst gegen die Französinnen, gegen die neben Tanja Logwin (Gesichtsschädel-Fraktur) auch Laura Fritz (Fieber) ausfiel, unbedingt mit drei Toren Plus gewinnen, die Tricolores am Donnerstag auch gegen Titelverteidiger Russland verlieren und Österreich gegen Serbien siegen. Spanien müsste da freilich auch noch mitspielen, dürfte keinen Punkt mehr machen, und Serbien gegen Südkorea auch nicht gewinnen.

Geht es nach diesen theoretischen Rechenspielen, dann hätten am Ende der Hauptrunde Spanien, Frankreich und Österreich hinter Gruppen-Sieger Russland und Südkorea je vier Punkte auf dem Konto. "Und in diesem Fall würde eine kleine Tabelle der direkten Duelle des Trios zählen, wobei wir die beste Tordifferenz aufweisen und als Gruppen-Dritter um den fünften WM-Endplatz und damit um eine Olympia-Fahrkarte spielen würden", erklärt Hausleitner.

Zukunft von Eliasen unklar

Über die Zukunft von Teamchef Eliasen macht sich Hausleitner derzeit überhaupt keine Gedanken. Und das, obwohl der Vertrag mit dem Dänen, der die ÖHB-Frauen nach Olympia in Sydney bzw. der Prokop-Ära übernommen und umgebaut sowie zum siebenten WM-Platz 2001 (Südtirol) und den neunten EM-Rang 2002 (Dänemark) geführt hat, mit Ende des WM-Turniers in Kroatien ausläuft. "Sind wir in Athen dabei, ist es klar, dass Eliasen weiter machen soll. Wenn nicht, werden wir alles in Ruhe nach Weihnachten überlegen", so der ÖHB-Generalsekretär.

Athen wäre für Eliasen eine Olympia-Premiere. Als Aktiver verhinderte 1976 eine Seitenband-Verletzung im letzten Testspiel drei Tage vor der Abreise nach Montreal seine Teilnahme. Als Teamchef seiner Heimat (1985 bis 91) avancierte der heute 51-Jährige, der hauptberuflich an der Universität in Aarhus arbeitet und jährlich mehrmals nach Österreich pendelt, als Architekt des dänischen Handball-Wunders. Die Früchte mit EM-Gold 1994, 1996, 2002, WM-Titel 1997 und Olympia-Sieg 1996 und 2000 ernteten die Nachfolger von Eliasen. (APA)

 

  • Österreich - Spanien 26:27 (14:19) Torschützen Österreich: Sypkus, Fridrikas je 8, Teodorovic 3, Ofenböck, Engel je 2, S. Strass, B. Strass, Müller je 1