Dublin/Schwechat - Wenn das keine nette Überraschung war. Mirna Jukic, Österreichs größte Hoffnung bei der am Donnerstag beginnenden Kurzbahn-EM der Schwimmer, wurde gestern vor dem Abflug nach Dublin tatsächlich von Christina Stürmer verabschiedet. Die "Starmania"-Zweite war eigens aus Oberösterreich zum Flughafen Wien-Schwechat gekommen, Jukic zeigte sich natürlich sehr erfreut.

In Dublin hat die 17-jährige Wienerin gleich drei Medaillenchancen, sie rangiert über alle Brust-Strecken unter den vier Besten der Nennliste. In den vergangenen Tagen hat sich Jukic mit ihrem Trainer-Vater Zeljko auf Kurzbahn-Feinheiten konzentriert. "Wir haben versucht, den Startsprung, die Wende und die Tauchphase noch zu verbessern", erklärt der Coach.

Fabienne Nadarajah steigt als einzige des österreichischen Sextetts erst am Freitag mit dem Delfin-Sprint in die Konkurrenz ein. Dort zählt die 18-Jährige zum erweiterten Favoritenkreis, sie hat unter den Gemeldeten hinter der Schwedin Anna Karina Kammerling und der Slowakin Martina Moravcova die drittbeste Zeit stehen.

Überraschend gut platziert ist Judith Draxler über 50-m-Kraul, die Steirerin liegt hinter der Britin Alison Sheppard ex aequo mit Kammerling an zweiter Stelle. Auch wenn speziell ein Sprint-Rennen keinen Fehler verzeiht, hat die 33-Jährige also eine Chance auf ihre erste Medaille bei einem Großereignis.

Bei den Herren ist neben Dominik Koll und Thomas Narnhofer auch "Legionär" Markus Rogan im Einsatz, sein letzter Kurzbahn-Event war die WM im April 2002. Tatsache ist, dass die 200-m-Rücken als Parade-Strecke Rogans hervorragend besetzt sind. Der Wiener, der in Stanford/Kalifornien Wirtschaft studiert, scheint allerdings gerüstet, jene Yards-Zeiten, die er zuletzt erzielte, lassen darauf schließen. Vor allem die Tatsache, dass die Kurzbahn-EM 2004 in Wien stattfinden wird, hat Rogan zur Teilnahme in Dublin bewogen, er will "das Gefühl für eine Kurzbahn-EM kriegen". Dafür nimmt er in Kauf, dass er am Freitag zwei Prüfungen aus der Ferne ablegen muss - per Fax. (APA, red, DER STANDARD PRINTAUSGABE 10.12. 2003)