So weit, so ökologisch gut. Oder besser gesagt: nur halb gut. Denn im Zuge der Vorbereitungen hat der Initiator des Projektes, der Wiener Grünen-Chef Christoph Chorherr, entdeckt, dass sich Betreiber solcher Anlagen derzeit entscheiden müssen, ob sie das Werkl ökologisch sinnvoll oder wirtschaftlich fahren lassen.
Der Hund liegt im Ökostromgesetz begraben: Denn derzeit wird bei einer Öko-Großanlage wie in der in Wien geplanten die Kilowattstunde mit 10,2 Cent gefördert. Allerdings nur der Strom. Wird bei einer Biomasse-Anlage allerdings der maximale Strom gewonnen, beträgt der Wirkungsgrad nur 30 Prozent. Weit sinnvoller ist es daher, über eine Kraft-Wärme-Kupplung gleichzeitig die Abwärme für die Fernwärme zu nutzen und eine Energieausbeute von über 80 Prozent zu erreichen. In diesem Fall wird aber weniger Strom erzeugt - und damit sinken die geförderten Einnahmen.
Der "Wärmeverlust"
Das heißt: Beim Wiener Biomassekraftwerk müsste man sich entscheiden, ob man 20 Megawatt Strom erzeugt und entsprechend mehr verdient - oder ob mit Verlust doch "nur" knapp 13 Megawatt Strom und dazu auch noch 40 Megawatt Wärme gewonnen werden.