Wien - Die Porr sucht für ihre Projektentwicklungstochter UBM einen strategischen Partner und reduziert dafür ihren Anteil von 75 Prozent auf unter 50 Prozent. Porr-Generaldirektor Horst Pöchhacker sagte zum STANDARD, es werde sowohl mit hausfremden als auch mit Eigentümervertretern über einen Einstieg verhandelt. Details wollte er keine nennen. Aus Eigentümerkreisen hieß es, dass die Immobilienstiftung der Bank Austria, die B.A.I. gute Chancen hat, bei UBM einzusteigen.

Die Bank Austria ist über die Industriestiftung an der Porr beteiligt, nicht aber an der UBM, dort zählen neben der Porr der Unternehmer Klaus Ortner und die Wiener Städtische Versicherung zu den Aktionären. Ein kleiner Prozentsatz ist im Streubesitz.

Hoher Finanzierungsbedarf

Pöchhacker begründet den Teilrückzug aus der UBM zum einen mit den erhöhten Finanzierungsbedarf der Tochter, die schwerpunktmäßig im Ausland tätig ist. Zum anderen hat die Abgabe der Mehrheit den Vorteil für die Porr, dass sie die UBM nicht mehr konsolidieren muss. Diese Bilanzverkürzung habe den "interessanten Nebeneffekt", dass das Eigenkapital steige, sagte Pöchhacker.

Die UBM peilt für heuer einen Umsatz von 126 Mio. Euro an. Mit einer Steigerung des konsolidierten Vorsteuergewinns von zumindest 20 Prozent gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres ( 7,2 Mio. Euro) wird die UBM voraussichtlich das beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielen.

Zwei Wohnbauprojekte

Neben den Hotels in Warschau, Krakau und Paris werden in München zwei Wohnbauprojekte realisiert. In Österreich konzentriert sich die UBM auf die Revitalisierung eines Bürogebäudes in Graz und ein Wohnbauprojekt in Innsbruck. In Prag läuft der Baubeginn der Phase II der Andel City, wo Pfitzer als Mieter gewonnen werden konnte.

Die Porr hat in den ersten neun Monate den Umsatz um 9,1 Prozent auf 1,404 Mrd. Euro erhöht. Der konsolidierte Vorsteuergewinn betrug sieben Euro. Der Vorjahreswert für das noch nach Grundsätzen des österreichischen Handelsrechts ermittelte Vorsteuerergebnis (EGT) lag bei zwei Mio. Euro. (Claudia Ruff, DER STANDARD Printausgabe, 10.12.2003)