Jerusalem - Israel hat den Bau eines Abschnitts seines umstrittenen Sicherheitszauns im besetzten Westjordanland wegen juristischer Bedenken vorerst ausgesetzt. Im Jordantal seien die Arbeiten an dem so genannten Sicherheitswall suspendiert worden, weil Offiziere gegenüber einem Parlamentsausschuss Bedenken geäußert hätten, sagte ein Abgeordneter der oppositionellen linksliberalen Meretz-Partei, Avshalom Willan, am Mittwoch in Jerusalem. Die Militärs und Fachleute des Justizministeriums seien der Ansicht, in dem betroffenen Abschnitt könne die Sperranlage rechtlich nicht als "Verteidigungseinrichtung" für israelische Ortschaften betrachtet werden, da sie auch zwischen palästinensischen Ortschaften verlaufen solle. Die UNO-Vollversammlung hatte beschlossen, den Internationalen Gerichtshof mit der als völkerrechtswidrig geltenden Sperranlage zu befassen, durch die bis zu 15 Prozent der palästinensischen Gebiete faktisch annektiert würden. Während Israel den Bau des Sperrwalls mit dem Argument verteidigt, er biete Schutz vor Selbstmordattentätern aus den Palästinensergebieten, sehen die Palästinenser darin einen illegalen Vorgriff auf die Grenze eines künftigen Palästinenserstaates. (APA)