Breiter Marktstart nicht sinnvoll
Die Netzeinschaltung erfolge ausschließlich, um die Lizenzvorgaben zu erfüllen, ein "breiter Marktstart" sei unter anderem auf Grund der fehlenden sinnvollen Endgeräte noch nicht sinnvoll, gab Pölzl bekannt. 2004 erwartet Pölzl "viele neue Endgeräte und neue Dienste", 2005 dann schließlich einen Massenmarkt für UMTS.
Zum Start ein Endgerät
Zum UMTS-Start wird T-Mobile nur ein Endgerät in den Handel bringen - das Nokia 6650 (siehe Bild). Das Mobiltelefon wird um 499 Euro in ausgewählten T-Mobile-Shops in ganz Österreich erhältlich sein. Das 6650 bietet die Möglichkeit Videos anzusehen, aufzunehmen und zu versenden - ist aber nicht für Videotelefonie und Streaming geeignet. " "UMTS kommt etwas später als geplant, aber es wird kommen", ist Pölzl überzeugt. "Die Geschichte der Endgeräte ist eine komplizierte und eine ganz einfache. Alle Hersteller haben zwar ihre Roadmaps, nach denen sich die Provider richten können, doch kein Hersteller hat die UMTS-Roadmap erfüllt. Allerdings erwarten wir 2004 neue spannende Geräte, die wir dann, nach ausgiebigen Tests in den Handel bringen können - etwa das Siemens U15. Videotelefonie ist eines der Ziele, die wir mit UMTS realisieren wollen, aber noch ist die Technik nicht ausgereift genug, um den Kunden Gespräche ohne Netzausfälle und Unterbrechungen zu bieten, daher steht bei T-Mobile die Sprachtelefonie noch immer im Mittelpunkt".
"In drei Jahren redet niemand mehr über UMTS"
"In zwei bis drei Jahren wird niemand mehr über UMTS reden, aber jeder wird das UMTS-Netz nutzen. Für die Kunden ist es irrelevant welche Technologie dahinter steht. Wichtig sind für uns eine einfache Bedienung und ein funktionierendes Angebot. Vorhandene Dienste werden durch UMTS einen wahren Performance Boost erleben. Auch die derzeit verfügbare Datengeschwindigkeit von 384 kB/s soll in den nächsten Jahren auf 2 MB/s gesteigert werden. Wir rechnen mit einem UMTS-Boom am Massenmarkt erst mit dem Jahr 2005", so Pölzl weiter.
UMTS wird nicht aktiv beworben
T-Mobile zeigte auf der Pressekonferenz auch sehr deutlich, dass UMTS zwar nun am Markt, aber noch nicht das Maß aller Dinge ist. Die mangelnde Qualität der Endgeräte - kein UMTS-Handy kann derzeit alle möglichen UMTS-Features nutzen - und eine Netzabdeckung von 37 Prozent sollen vor allem den Lizenzauflagen befriedigen und den Early Adoptors eine Chance geben, UMTS zu erkunden. "Wir überlassen es natürlich weiterhin den Kunden, ob sie ein Handy der 3. oder 2,5. Generation einsetzen wollen. Im Mittelpunkt unserer Strategie steht unser Multimedia-Portal t-zones über das auch schon jetzt über GPRS Videodownloads möglich sind und genutzt werden", so Pölzl. Laut Angaben des Providers nutzen bereits 5 Millionen Kunden weltweit das Multimediaportal und haben 2003 18,5 Millionen Downloads getätigt. An erster Stelle stehen dabei übrigens Klingeltöne.
EDGE und WLAN
Im Gegensatz zu anderen Betreibern, die derzeit mit EDGE experimentieren beziehungsweise diesen Standard nun einsetzen, will T-Mobile derartiges nicht. "EDGE bietet im Gegensatz zu UMTS viele Nachteile. Für den zentraleuropäischen Markt halte ich EDGE für eine Sackgassenlösung. Wir werden allerdings neben GPRS, GSM und UMTS auch verstärkt in WLAN investieren", so Pölzl im Gespräch.
Daten- und Voice-Tarife bleiben gleich