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New York - Die Chancen für eine globale Anti-Klon-Konvention sind nach einer Kompromissentscheidung der Vereinten Nationen wieder gestiegen. Die UN-Vollversammlung beschloss am Dienstag, die Debatte über ein Verbot des Klonens von Menschen bereits im Herbst 2004 fortzusetzen und nicht bis Ende 2005 auszusetzen. Das für rechtliche Fragen zuständige Sechste Komitee der Vollversammlung hatte sich vor fünf Wochen - mit nur einer Stimme Mehrheit - für einen zweijährigen Aufschub entschieden.

Wie sehr die Klonfrage die UN-Staaten in zwei fast gleich große Lager gespalten hat, machte das Abstimmungsergebnis vom 6. November deutlich: 80 Staaten stimmten für die Verschiebung. 79 stimmten dagegen, während sich 15 der Stimme enthielten. Die USA und zahlreiche weitere Staaten, die gegen den von Iran im Namen der Islamischen Konferenz gestellten Verschiebungsantrag stimmten, befürworten ein Konvention über ein Totalverbot des Klonens von Menschen. Ein nationales Gesetz gegen das Klonen, ist in den USA jedoch bisher nicht erlassen worden, so dass Forscher in Amerika auf diesem Gebiet noch weiterarbeiten.

Anderer Ansatz

Eine andere große Gruppe unter Führung Belgiens, Großbritanniens, Chinas, Singapurs und Japans will nur einem Verbot des reproduktiven Klonens zustimmen, das Babys mit dem identischem Erbgut eines Elternteils erzeugen würde. Das so genannte therapeutische Klonen, mit dem menschliche Embryos in einem sehr frühen Stadium für die Gewinnung von Ersatzgewebe und -organen im Labor erzeugt werden, soll nach den Vorstellungen dieser Staaten nicht verboten werden.

Beide Seiten wollen das kommende Jahr nutzen, sich in Gesprächen außerhalb des Rampenlichts näher zu kommen und bis zur Wiederaufnahme der offenen Debatte im September 2004 bereits einen gemeinsamen Weg zu finden. (APA/dpa)