Die praktischen Probleme - Fragen der Umsetzung der "Mechanismen" des Kyoto-Protokolls - würden in Mailand sehr gut gelöst, berichtete Wallström. Die Umweltkommissarin: "Natürlich versuchen wir, Russland zu einer Ratifizierung zu motivieren. Aber wenn nicht, werden wir auch nicht aufhören, selbst etwas für den Klimaschutz zu tun." Nachsatz: "Wenn Sie denken, dass Handeln für den Klimaschutz teuer und kompliziert ist - dann probieren Sie es doch einmal mit Nicht-Handeln!"
Klima
EU übt sich in Zweckoptimismus
"Wenn Sie denken, dass Handeln für den Klimaschutz teuer und kompliziert ist - dann probieren Sie es doch einmal mit Nicht-Handeln!"
Mailand - (Zweck-)Optimismus verbreitete die EU bei der
UNO-Klimakonferenz in Mailand am Mittwoch: "Wir glauben weiter an das
Kyoto-Protokoll, auch wenn es manchmal für tot erklärt wird", betonte
Umweltkommissarin Margot Wallström bei einem Pressebriefing. Sie und
andere Vertreter sowohl der EU-Delegation als auch des Europäischen
Parlaments zeigten sich überdies davon überzeugt, dass Russland das
Protokoll doch noch ratifizieren werde - die Frage sei nur wann. Die
USA, die sich ja bereits vor zwei Jahren aus dem "Kyoto-Prozess"
verabschiedet haben, betonen unterdessen freiwillige
Milliardeninvestitionen in den Klimaschutz.
Die USA verwiesen unterdessen auf eigene Initiativen außerhalb des
Kyoto-Protokolls. Delegationsleiterin Paula J. Dobriansky zählte eine
Reihe von bilateralen Klimaschutz-Projekten ihres Landes mit anderen
Staaten auf. Sie verwies aber vor allem auf Investitionen: Im Budget
2004 von Präsident George Bush jr. seien 4,3 Milliarden US-Dollar für
Maßnahmen im Kampf gegen die Erderwärmung vorgesehen, um über 600
Millionen Dollar mehr als in diesem Jahr. Auf Nachfrage betonte Dobriansky, dass der Präsident sehr wohl
akzeptiert habe, dass es tatsächlich einen globalen Temperaturanstieg
gebe. Dobriansky: "Wir arbeiten doch alle auf das gleiche Ziel hin."(APA)