Salzburg - Die von Landeshauptmann Franz Schausberger (VP) und Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SP) Anfang Oktober angekündigte Gründung einer gemeinsamen Stadt-Land-Gesellschaft für Sportgroßveranstaltungen und Events ist vorerst gescheitert. Nach heftiger Kritik von FP und Bürgerliste wurde der für die Gemeinderatssitzung am Mittwoch geplante Gründungsbeschluss kurzerhand von der Tagesordnung genommen und vertagt. Olympia-Bewerbung

Die "Salzburg Sports Commission GmbH" war von Schausberger und Schaden als Nachfolgegesellschaft jenes Büros geplant gewesen, das die erfolglose Bewerbung Salzburgs um die Olympischen Winterspiele 2010 geleitet hatte. Als Geschäftsführer wäre ein Mitarbeiter der Olympia-Bewerbung vorgesehen gewesen. "Wir müssen klar signalisieren, dass wir ein Sportland sind und interessiert daran, entsprechende Veranstaltungen nach Salzburg zu holen", begründete Schaden das Vorhaben. Die Gesellschaft hätte auch eine mögliche Bewerbung für die Winterspiele 2014 oder 2018 vorbereiten sollen. Sie sollte bei vorerst zwei Mitarbeitern über ein Jahresbudget von 400.000 Euro verfügen.

Eventgesellschaft Die Bürgerliste kritisiert, dass die Mittel für die Eventgesellschaft weder im Stadt-noch im Landeshaushalt vorgesehen wären. Dennoch sollte ein Vertrag abgeschlossen werden, "in dem sich Stadt und Land verpflichten, fünf Jahre lang jährlich insgesamt 400.000 Euro, also in Summe zwei Millionen Euro, zur Verfügung zu stellen", rechnet Bürgerlistenklubchef Helmut Hüttinger vor. Die Bürgerliste fordert, statt des "verantwortungslosen Umgangs mit Steuergeld" die "offensichtlich im Überfluss vorhandenen Mittel" für den Ausbau des Kulturstandortes Salzburg zu verwenden. Dass ein ehemaliger Olympia-Werber Geschäftsführer der Sport GmbH. werden sollte, kommentiert Hüttinger mit dem Wort: "Versorgungsposten". (neu, DER STANDARD Printausgabe 11.12.2003)