Columbus - Mit Überwachungskameras will die Polizei einem unheimlichen Heckenschützen im US-Bundesstaat Ohio auf die Spur kommen. Wie US-amerikanische Medien am Dienstag berichteten, ließ eine Sonderkommission die Kameras auf einem acht Kilometer langen Autobahnabschnitt installieren. Seit Mai registrierte die Polizei dort 15 Schüsse, zumeist auf fahrende Autos. Am 25 November war eine 65-jährige Frau während der Fahrt tödlich getroffen worden.1300 Hinweise sind bei der Polizei eingegangen

Rund 1300 Hinweise sind bereits bei der Polizei eingegangen, doch die Beamten tappen bei der Aufklärung der Schussserie weit gehend im Dunkeln. Am Wochenende hatte die Polizei den Highway 23 nach weiteren Schüssen auf Autofahrer gesperrt und die Strecke überprüft. Am Dienstag ordneten die Kriminalisten einen Einschuss in einem Kleinbus der mysteriösen Schussserie zu. Derselbe Typ Kugel war bereits am 15. November aus demselben Lauf auf eine Gebrauchtwarenhandlung auf dem Highway 23 abgefeuert worden. Auch die übrigen Schüsse stammen aus derselben Waffe.

Angst am Highway

Viele Autofahrer meiden inzwischen aus Angst vor einem neuen Heckenschützen die Straße. Eine Serie tödlicher Schüsse aus dem Hinterhalt hatte vor einem Jahr den Großraum Washington in Angst und Schrecken versetzt. Der ältere der beiden Täter, John Allen Muhammad, ist bereits schuldig gesprochen. Sein jugendlicher Komplize, der 18-jährige Lee Boyd Malvo, steht noch vor Gericht und hat jüngst sein Geständnis für neun der zehn Morde revidiert: Muhammad habe den Finger am Abzug gehabt und er, Malvo, seinen väterlichen Freund nur schützen wollen.

Die beiden hatten auf offener Straße zehn willkürlich ausgewählte Menschen getötet. Ihnen droht die Todesstrafe. Ob seines Sinneswandels gilt Malvo jedoch nun für die Gerichtspsychologen als geistig krank. (AP, dpa, DER STANDARD Printausgabe 11.12.2003)