Die Open-Source-Befürworter haben in Australien einen Punkte-Sieg errungen. Das Parlament des Hauptstadt-Distriktes Canberra hat in der Nacht auf Donnerstag, ein Linux-freundliches Gesetz beschlossen. Das Gesetz wurde von einer Mehrheit aus Demokraten, Unabhängigen und Grünen angenommen. Es folgt ähnlichen Bestimmungen, die bereits in Südaustralien und auf Bundesebene auf dem legislativen Weg sind. Auch der Bundesstaat Neusüdwales überlegt ähnliche Maßnahmen, berichtet AustralianIT.

Open Source "in Erwägung ziehen"

Mit dem neuen Gesetz wird die Regierung aufgefordert, bei Neuanschaffungen den Kauf von Open Source Software "in Erwägung zu ziehen". Die ursprüngliche Formulierung "Open Source Software zu bevorzugen" wurde nach wettbewerbsrechtlichen Bedenken fallen gelassen. Trotzdem gilt das Gesetz als starkes Signal in Richtung Linux & Co.

"Lizenzen sind signifikanter Ausgabeposten"

Die Befürworter erwarten sich vor allem massive Einsparungen bei den Ausgaben der öffentlichen Hand. Alleine in den vergangenen sechs Monaten hätte die Regierung des Hauptstadt-Distrikts für Microsoft-Software-Lizenzen und Support 15 Mio. Australische Dollar (neun Mio. Euro) ausgegeben, sagte die demokratische Abgeordnete Roslyn Dundas, eine der Initiatoren des neuen Gesetzes. "Software-Lizenzen sind ein signifikanter Ausgabenposten für Schulen und Regierungsstellen", erklärte Dundas. Open Source Software benötige weniger ausgefeilte Hardware, dadurch weniger Upgrades bei den Geräten und könne auch auf diese Art Geld sparen. Die Einsparungen sollten dem "Digital Divide"-Programm zugute kommen, durch das Computerkenntnisse in der breiten Bevölkerung gefördert werden.(pte)