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Jugendbeschäftigung ein Anliegen oder Lippenbekenntnis? Bundeskanzler Schüssel bei einem Besuch in der Voestalpine

Foto: APA/rubra
"Das Thema Jugendbeschäftigung gehört zu unseren wichtigsten Anliegen", erklärte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am 24. November in einem Wiener Autohaus beim "Dialog zur Jugendbeschäftigung".

Bereits im September 2002 kündigte Schüssel nach den deprimierenden August-Daten ein Sofortprogramm für arbeitslose Jugendliche an. Damals waren unter den knapp 200.000 Arbeitslosen 30.000 Jugendliche, das war Nachkriegsrekord für die Sommersaison.

Paket I

Die Regierung arbeitete ein Maßnahmenpaket aus. Bartenstein versprach jedem Schulabgänger, der keine Lehrstelle findet, einen Ersatzplatz und stockte die Lehrgangsplätze auf 3000 auf (mittlerweile wurden weitere Mittel für 5500 Plätze genehmigt). Zusätzlich sollte älteren Jugendlichen bis 24 Jahre mit abgebrochener Ausbildung eine Nachqualifizierung ermöglicht werden.

Dieses Programm war für 5000 Jugendliche angelegt. Den Kostenpunkt für das erste Jahr bezifferte der Arbeitsminister mit 75 Mill. Euro, für das zweite Jahr mit 37 Mill. Euro. Für die Finanzierung dieser Maßnahmen sollte die mit 116 Millionen Euro dotierte Arbeitsmarktrücklage angezapft werden.

Paket II

Im Oktober dieses Jahres stieg die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen neuerlich. Fast 40.000 waren diesmal auf Jobsuche und der Ball lag erneut bei der Regierung. Sie kündigte eine Initiative an, diesmal "Jobs für You(th)" genannt. Für weitere 5000 Jugendliche sollten zusätzliche Beschäfigungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Nun wurde bekannt, dass nächstes Jahr deutlich weniger Mittel im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit zur Verfügung stehen werden. Minister Bartenstein bedauerte, aber nach 80 Millionen Euro im heurigen Jahr wird es 2004 maximal 55 Millionen geben. Ingrid Nemec, Bartensteins Pressesprecherin, bestätigte auf Anfrage von derStandard.at, dass die AMS-Rücklagen "so gut wie aufgebraucht sind".

Was bleibt ist Bartensteins Hoffnung auf eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes ab Mitte 2004, nämlich dann, "wenn das Wirtschaftswachstum jetzt anspringt". (red)