Es herrsche allgemein die Erkenntnis vor, "dass die ganze internationale Gemeinschaft beim Wiederaufbau des Irak und für eine stabile und florierende demokratische Gesellschaft dort zusammenarbeiten muss." Eine Rückkehr zu alten Meinungsverschiedenheiten scheine nicht sonderlich konstruktiv zu sein, erklärte Patten.
Irak
EU verschärft Ton im Streit mit USA über Irak-Aufträge
Außenkommissar Patten bezeichnet US-Entscheidung als "überflüssig und wenig hilfreich"
Brüssel - Die Europäische Union (EU) hat den USA
vorgeworfen, mit ihrer Vergabepolitik für Wiederaufbau-Aufträge im
Irak erneut Gräben im transatlantischen Verhältnis aufzureißen.
EU-Außenkommissar Chris Patten bezeichnete am Donnerstag die
US-Entscheidung, Gegner des Irakkriegs von lukrativen Aufträgen zum
Wiederaufbau des Landes auszuschließen, "als überflüssig und wenig
hilfreich."
Die USA hatten unter Verweis auf Gründe der nationalen Sicherheit
erklärt, als Generalunternehmer für Wiederaufbauverträge im Irak
kämen nur Firmen aus den USA, dem Irak und den mit USA verbündeten
Ländern in Frage. Die Anweisung bezieht sich auf 26 Aufträge für den
Wiederaufbau im Irak, für den der US-Kongress bis zu 18,6 Milliarden
(15,2 Mrd. Euro) Dollar bereitgestellt hat. Die Entscheidung der USA
war auf massive Kritik gestoßen. Bundeskanzler Gerhard Schröder
sprach am Mittwoch mit US-Präsident George W. Bush während eines
Telefonats über das Thema. Die EU und Frankreich wollen die
US-Entscheidung auf Verstöße gegen internationales Handelsrecht
prüfen. (APA/Reuters)