Die Gründer des kleinen US-Start-Ups D-Squared Solutions haben sich gegen eine Entscheidung der US-Handelsbehörde FTC zur Wehr gesetzt. Die beiden Studenten der University of California in San Diego haben eine neue Version des Microsoft Messenger Service zum Versenden von Pop-Ups verwendet. Dass das Unternehmen für eine Anti-Pop-Up-Software auch ohne Benutzung des Browsers in zehnminütigen Abständen Pop-Up-Werbungen versandte, klassifizierte die FTC als unfaire Geschäftspraktik. Die Versender und Firmengründer Anish Dhingra und Jeffrey Davis sehen sich nun als unschuldige Opfer, die nur auf eine Sicherheitslücke aufmerksam machen wollten, berichtet die LA Times.

"Hightech-Betrug"

Die FTC verglich die Geschäftspraktik von D-Squared mit "Hightech-Betrug" und "Erpressung". Das bezeichnet der Anwalt der beiden Studenten wiederum als Übertreibung. Die Art der Versendung der Werbungen für ihre Anti-Pop-Up-Software sei nicht illegal gewesen und haben niemandem mehr geschadet als andere Werbungen auch. Vielmehr hätten die Pop-Ups sogar geholfen auf eine Sicherheitslücke im Microsoft Messenger Service aufmerksam zu machen. Die FTC sieht in dieser Argumentation eine Uminterpretation im Nachhinein, die ein Versuch von D-Squared sei, sich als "unschuldige Diener der Gesellschaft" darzustellen.

Experten meinen laut LA Times, es sei "sehr ungewöhnlich, dass sich ein Unternehmen aggressiv gegen eine FTC-Entscheidung zur Wehr setzt". Die rechtliche Argumentation der Behörde sei üblicherweise sehr sicher. Firmen streben in der Regel eine rasche Einigung mit der Behörde an. In diesem Fall sei aber sowohl die rechtliche Argumentation der FTC als auch die Geschäftspraktik des Unternehmens "hart an der Grenze", zitiert die LA Times einen Experten. Der Rechtsstreit könnte daher interessante Auswirkungen nach sich ziehen. (pte)