Die Zeitzeugen Leon Askin, Antonia Bruha und Josef Landgraf mit SchülerInnen der Montessori Schule Wien auf der Bühne.

Das Haus, in dem das Opfer wohnt, wird von berühmten Architekten Adolf Loos im Jahr 1918 gebaut.
Mitbewohner: Giulio Gentiluomo, deportiert am 02. 11. 1941 nach Litzmannsstadt, Johanna Gentiluomo, deportiert am 02. 11. 1941 nach Litzmannsstadt, Alprecht Pasternak, deportiert am 19.02.1941 nach Kielce, Markus Fleischner, deportiert am 19.10.1941 nach Litzmannstadt, Mathilde Fleischner, deportiert am 19.10.1941 nach Litzmannstadt. Philippine Offer wird am 06. 02. 1941 nach Opole deportiert.

Ein Brief an das Opfer

Wir hoffen, es ist in Ordnung, wenn wir Sie mit du ansprechen. Du wirst dich sicher wundern, warum sich zwei Tiroler Schüler (Philip und Luca) für dich und deine Lebensgeschichte interessieren. Es ist ganz einfach zu erklären: Unsere Klasse, die 4e eines Gymnasiums in Innsbruck, hat sich beim Projekt „A Letter To The Stars“ beteiligt. Da wir aus Innsbruck kommen und deine letzte Wohnadresse in Wien, Kuppelwiesergasse 28, war, fiel es uns zu Beginn gar nicht leicht, etwas über dich herauszufinden. Schlussendlich sind wir, unserer Meinung nach, zu einem guten „Ergebnis“ gekommen. Obwohl unsere Kontaktpersonen unfreundlich waren, haben sie uns zahlreiche, wichtige Informationen vermittelt.

Wenn es dich nicht stört, möchten wir einige Fragen an dich stellen: Wie war es unter der NS-Diktatur für die österreichischen Juden? Anschließend kamst du nach Opole, wo Juden in Ghettos lebten, aber wie können wir uns ein Ghetto vorstellen? Deine Mitbewohner in Wien waren: Giulio und Johanna Gentluamo, Albrecht Paternak und Markus und Mathilde Fleischerer. Hatten sie einen bestimmten Stellenwert in deinem Leben, waren sie auch Juden? Hattest du eine Familie oder Freunde? Als du nach Opole transportiert wurdest, warst du ja schon 61 Jahre alt. Daher möchten wir dich fragen, wie es vor der NS-Diktatur für dich war?

Heute ist das Haus, in dem du wohntest, leerstehend. Wenn wir einmal in Wien sein werden, möchten wir es besuchen. Wir hoffen, dass dich unser Brief gefreut hat. Für uns war es eine große Ehre dein Leben recherchieren zu dürfen.