Wien - "Von allen abgeschlossenen Lehrverträgen werden rund 20 Prozent bereits jetzt vorzeitig wieder aufgelöst. Von einer faktischen Pragmatisierung der Lehrlinge kann keine Rede sein," wehrt der Berufsbildungsexperte des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Alexander Prischl Aussagen von Wirtschaftsbund-Chef Karl-Heinz Kopf ab. Dieser hatte gemeint, die Wirtschaft würde mehr Lehrlinge ausbilden, wenn diese bei mangelnder Eignung leichter als bisher zu kündigen wären.
Für alle Lehrlinge bestehe in Österreich eine Probezeit, die von der Bundesregierung sowieso schon auf drei Monate ausgeweitet worden sei, erklärte Prischl. Im Gegensatz zu Kopf kann er sich eine weitere Verlängerung auf ein Jahr deshalb "absolut nicht vorstellen", denn es sei schließlich nicht einsehbar, dass für Jugendliche eine längere Probezeit gilt als für jeden Generaldirektor."