US-Konzern Halliburton verkaufte wiederholt überteuerten Treibstoff in den Irak
Redaktion
,
Washington - US-Präsident George W. Bush erwartet, dass
die frühere Firma von Vizepräsident Dick Cheney Geld aus
möglicherweise überhöhte Rechnungen zurückbezahlt. Rechnungsprüfer
des US-Verteidigungsministeriums werfen Halliburton vor, für
Benzinlieferungen in den Irak überhöhte Rechnungen ausgestellt zu
haben. Die US-Streitkräfte hätten rund 60 Millionen Dollar (50
Millionen Euro) zu viel bezahlt. "Wenn zu viel bezahlt wurde, und wir
denken, dass das der Fall war, dann erwarten wir, dass das Geld
zurückbezahlt wird", sagte Bush am Freitag vor Reportern.
"Ich begrüße es, dass sich das Pentagon um das Geld der
Steuerzahler kümmert", erklärte der Präsident. Ob Halliburton
vorsätzlich handelte, war nach Angaben aus Pentagon-Kreisen
allerdings unklar. Möglicherweise habe Halliburton selbst seinem
Subunternehmer - der Tochterfirma Kellogg, Brown & Root (KBR) - zu
viel bezahlt. Man gehe davon aus, dass "dumme Fehler" Halliburtons zu
der überteuerten Benzinrechnung geführt hätten, verlautete aus dem
Pentagon.
Umstrittene Rechnung
Halliburton sicherte den Rechnungsprüfern Kooperation zu. "Wir
erwarten und wünschen kontinuierliche Überprüfungen unserer Arbeit in
Irak", sagte der Vorstandsvorsitzende des texanischen Unternehmens,
Dave Lesar.
In der umstrittenen Rechnung für die Lieferung von 56,6 Millionen
Gallonen Benzin (rund 200 Millionen Liter) forderte KBR den
Pentagon-Kreisen zufolge 2,27 Dollar pro Gallone (ca. 50 US-Cent pro
Liter). In einem anderen Fall sei aber nur die Hälfte verlangt
worden. Halliburton begründete die hohen Preise bisher damit, dass
der Treibstoff in eine Kampfzone ausgeliefert werden musste. Der
demokratische Senator Frank Lautenberg forderte eine
Senatsuntersuchung zum Rechnungsprüfungsbericht des Pentagons. (APA/AP)
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