Computer-Animationen
Die Macher setzen in ihrer Dokumentation auf eine für das ungeschulte Auge nicht mehr zu unterscheidende Mischung aus Computer-Animationen und aufwendigen Aufnahmetechniken wie Superzeitlupe und diversen Blue-Box-Verfahren. Praktisch alle Flugzeuge sind animiert, während die Naturaufnahmen - Vögel, Insekten oder Fledermäuse - durchwegs echt sind, verriet Walter Köhler, der für die Redaktion verantwortlich zeichnet, bei einer Präsentation in Wien.
Der Grund dafür ist einfach: Technische Geräte wie Flugzeuge können heute schon sehr realistisch am Computer erzeugt werden, Tiere oder Menschen sieht man die Herkunft aus der Pixel-Retorte nach wie vor an. So wurden für "Der erste Flug" echte tierische Schauspieler verpflichtet, Libellen, Schmetterlinge und gefährliche Raubfliegen ebenso wie Fledermäuse, Tauben, Falken und Schwäne.
Letztere zeigen auch deutlich die Grenzen des Fluges mittels Muskeln auf: In starker Zeitlupe wird deutlich, dass die schweren Höckerschwäne beim Start größte Mühe haben, um vom Boden wegzukommen. Tatsächlich kann es vorkommen, dass die Tiere nach zu üppigen Mahlzeiten einfach nicht mehr in die Luft kommen.
Vergleich Technik/Natur
Der Vergleich Technik/Natur zieht sich auch wie ein roter Faden durch die ganze Produktion. So haben die Wrights ebenso von der Natur abgeschaut wie ihr Vorgänger Otto Lilienthal (erster Segelflug) oder einer der wenigen österreichischen Flugpioniere vor dem ersten Weltkrieg, Igo Etrich. Seine Etrich-Taube wurde nach dem Vorbild des Flugsamens einer tropischen Kürbispflanze gestaltet und ging sogar in Serie.
Damit eröffnen die Autoren auch ein unrühmliches Kapitel der Luftfahrt, Etrichs Taube wurde nämlich zum ersten Bomber der Geschichte umgebaut. Die Aufnahmen in der Dokumentation von der Etrich-Taube sind übrigens nicht animiert, wie wurden mittels eines Nachbaus gedreht. Luftkämpfe des Ersten und Zweiten Weltkriegs fehlen in "Der erste Flug" ebenso wenig wie tierische Pendants, so kann der Zuschauer live miterleben, wie ein Falke im Sturzflug eine Taube erlegt.