Nur Wahlwerbung
Die Jugend- und die Seniorencard dienen nach Ansicht von Rot und Schwarz nur der Wahlwerbung für Haider. Daher beantragte die Kärntner SPÖ eine Sondersitzung der Landesregierung, die für Freitag früh einberufen wurde. In dieser Sitzung verabschiedeten die drei SPÖ-Regierungsmitglieder gemeinsam mit ÖVP-Landesrat Georg Wurmitzer eine Resolution, in der die umgehende Einstellung der Aktionen "Jugend Plus Kärnten Power Card" und "Kärntner Seniorencard" gefordert wird. Haider verstoße damit gegen einen Regierungsbeschluss und wolle den falschen Eindruck erwecken, dass die Jugendcard ein offizieller Ausweis im Sinne des Jugendschutzes sei.
Verdacht des Amtsmissbrauchs
Für SPÖ-Vorsitzenden LHStv. Peter Ambrozy besteht der Verdacht des Amtsmissbrauchs oder der Amtsanmaßung, dies müsse überprüft werden. In einer parlamentarischen Anfrage an Innenminister Ernst Strasser wolle man auch klären, ob die Aussage, wonach die Jugend-Card einen offiziellen Ausweis darstelle, auch die Rechtsmeinung des Innenministeriums sei.
Wurmitzer kritisierte, dass Haider nicht nur widerrechtlich handle und damit sein Amt missbrauche, sondern auch die Bevölkerung täusche. Es werde daher einen Antrag auf Rechnungsprüfung geben, auch die Verfassungsabteilung soll angerufen werden. Wenn Haider nun argumentiere, dass die Aktion das Land kein Geld koste, "dann sagt er wieder die Unwahrheit", so Wurmitzer.
Haider: Nicht aus öffentlichen Mitteln finanziert
Haider meinte, er brauche keinen Regierungsbeschluss für die Umsetzung von Jugend- und Seniorencard, da dafür keine öffentlichen Mittel aufgewendet würden. Die heftigen Angriffe von SPÖ und ÖVP seien darin begründet, dass diese sich "fieberhaft im Wahlkampf" befänden und hysterisch auf jede seiner Leistungen reagieren würden. Den Vorwurf des Amtsmissbrauchs wies der Landeshauptmann zurück, es sei schon mehrfach versucht worden, ihn zu kriminalisieren, die Vorwürfe seien jedoch jedes Mal in sich zusammen gebrochen.
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