"Niemand braucht mehr die Herrschaft Saddam Husseins zu fürchten" - Festnahme "bedeutet kein Ende der Gewalt"
Redaktion
,
Washington - US-Präsident George W. Bush reagierte am
Sonntag mit einer Fernsehansprache auf die Festnahme des früheren
irakischen Machthabers Saddam Hussein. Im Folgenden
den Wortlaut der Erklärung:
***
"Gestern, am 13. Dezember gegen 20.30 Uhr Ortszeit Bagdad, haben
Militärkräfte der Vereinigten Staaten Saddam Hussein lebend gefasst.
Er wurde in der Nähe eines Bauernhofes außerhalb von Tikrit bei einem
raschen Angriff entdeckt, der ohne Verluste ausgeführt wurde. Jetzt
wird dem einstigen Diktator des Irak die Gerechtigkeit widerfahren,
die er Millionen verwehrt hat. Die Festnahme dieses Mannes war
entscheidend für das Entstehen eines freien Irak. Sie markiert für
ihn das Ende seines Weges und für alle diejenigen, die in seinem
Namen drangsaliert und getötet haben.
Für die Mitglieder der Baath-Partei, die in hohem Maße für die
derzeitige Gewalt verantwortlich sind, wird es keine Rückkehr zu der
korrupten Macht und zu den Privilegien geben, die sie einst
innehatten. Für die große Mehrheit der irakischen Bürger, die als
freie Männer und Frauen leben wollen, bringt dieses Ereignis weitere
Gewissheit, dass die Folterkammern und die Geheimpolizei für immer
vorbei sind.
"Mit Geschick und Präzision"
Und an diesem Nachmittag habe ich eine Botschaft an das irakische
Volk: Niemand braucht sich mehr vor der Herrschaft Saddam Husseins zu
fürchten. Alle Iraker, die sich für die Seite der Freiheit
entscheiden, sind auf der Seite der Gewinner. Die Ziele unserer
Koalition sind die gleichen Ziele wie die ihrigen: Souveränität für
Ihr Land, Würde für Ihre große Kultur und für jeden irakischen Bürger
die Möglichkeit für ein besseres Leben. In der Geschichte Iraks ist
eine dunkle und schmerzvolle Ära zu Ende. Ein Tag voller Hoffnung ist
angebrochen. Alle Iraker können nun zusammenkommen und die Gewalt
zurückweisen und einen neuen Irak aufbauen.
Der Erfolg der gestrigen Mission ehrt unsere Männer und Frauen,
die nun im Irak Dienst tun. Die Operation erfolgte auf der Basis
einer exzellenten Arbeit der Geheimdienstexperten, die Saddam
Husseins Spuren in einem großflächigen Land fanden. Die Operation
wurde mit Geschick und Präzision von einer tapferen Kampfeinheit
ausgeführt. Unsere Dienst tuenden Männer und Frauen und unsere
Koalitionsverbündeten sind bei der Fahndung nach Mitgliedern des
gestürzten Regimes und in ihrem Bemühen, dem irakischen Volk Hoffnung
und Freiheit zu geben, zahlreiche Gefahren eingegangen. Ihre Arbeit
dauert an, und damit bestehen auch die Risiken weiter. Heute danke
ich im Namen der Nation den Mitgliedern der Streitkräfte, und ich
gratuliere ihnen.
"Von Festnahme zu Festnahme"
Ich habe auch eine Botschaft für alle Amerikaner: Die
Gefangennahme Saddam Husseins bedeutet nicht das Ende der Gewalt im
Irak. Wir haben es noch immer mit Terroristen zu tun, die es
vorziehen, unschuldige Menschen zu töten, statt das Entstehen der
Freiheit im Herzen des Nahen Ostens zu akzeptieren. Solche Männer
bedeuten eine direkte Bedrohung für das amerikanische Volk, und sie
werden vernichtet.
Wir sind an diesen Punkt durch Geduld und Entschlossenheit und
konzentrierten Einsatz gekommen, und das ist auch unsere Strategie,
um voranzukommen. Der Krieg gegen den Terror ist verschieden von
anderen Kriegen; er wird geführt von Festnahme zu Festnahme, von
Zelle zu Zelle und von Sieg zu Sieg. Garant unserer Sicherheit ist
unsere Beharrlichkeit und unser reine Glaube an den Erfolg der
Freiheit. Und die Vereinigten Staaten von Amerika werden nicht
weichen, bis dieser Krieg gewonnen ist. Möge Gott das irakische Volk
segnen, und möge Gott Amerika segnen. Danke." (APA/AFP)
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