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"Eltern, die ihre Kinder im Auto nicht oder nur ungenügend sichern, müssen endlich begreifen, dass sie das Leben ihrer Kleinen aufs Spiel setzen", so Michalek.

Foto: APA/Neumayr
Wien - Dramatischer Anstieg bei der Zahl der getöteten Kinder auf Österreichs Straßen: Bis Ende September kamen 31 Kinder ums Leben, im gesamten Vorjahr waren es insgesamt 25 Tote. Das zeigte am Montag eine Statistik des ÖAMTC.

"Fest steht somit, dass wir bis Ende des Jahres einen traurigen Rekord verzeichnen werden, wenn sich der Trend so fortsetzt", sagte ÖAMTC-Verkehrssicherheitsexperte Roman Michalek. Seinen Prognosen zufolge könnte die Zahl der getöteten Kinder auf über 40 ansteigen, das wäre eine Steigerung bis zu 66 Prozent bis Jahresende.

Gefahr durch Airbag

18 der 31 Getöteten im Alter von null bis 14 Jahren waren als Pkw-Passagiere unterwegs. Zehn davon saßen beim Unfall falsch oder gar nicht gesichert im Auto, erklärte der ÖAMTC. "Eine horrende Zahl, die sich jeder Einzelne im Straßenverkehr dringend vor Augen führen muss. Eltern, die ihre Kinder im Auto nicht oder nur ungenügend sichern, müssen endlich begreifen, dass sie das Leben ihrer Kleinen aufs Spiel setzen", so Michalek.

Auch der ARBÖ machte in einer Aussendung darauf aufmerksam, dass jedes dritte Baby, das vorne am Beifahrersitz in einer Babyliegeschale transportiert wird, falsch und lebensgefährlich angeschnallt ist. Der fatale Fehler: Der Airbag des Beifahrersitzes ist eingeschaltet und bei einem Unfall droht dem gegen die Fahrtrichtung platzierten Säugling zusätzliche Gefahr durch den herausspringenden Airbag.

"Kinder richtig sichern"

"Viele schwere und tödliche Verletzungen könnten reduziert werden, wären endlich alle Kinder im Auto richtig gesichert", sagte Michalek. Kurz vor dem Aufbruch in den Weihnachtsurlaub appellierte der ÖAMTC-Experte an die Eltern, der richtigen Kindersicherung im Fahrzeug oberste Priorität einzuräumen. Wenn beispielsweise Freunde der Kinder mitfahren, dann müssen die Eltern auch den Sitz oder Sitzpolster für die Fahrt organisieren.

Bis Ende September wurden 772 Kinder bei Verkehrsunfällen als Fußgänger verletzt, vier getötet. Überall, wo mit Kindern zu rechnen ist, muss die Geschwindigkeit reduziert und bremsbereit gefahren werden. Außerdem müssen Autolenker den Kleinen eine sichere Überquerung der Fahrbahn ermöglichen und das an allen anderen Straßenstellen. Autofahrer dürfen nie darauf vertrauen, dass sich die Kids richtig verhalten. Entdeckt ein Kind auf der anderen Straßenseite eine interessante Spielzeug-Auslage oder einen Weihnachtsmann, der Geschenke verteilt, wird es keinen Augenblick zögern und blindlings drüberlaufen, meinte Michalek.

Einziger Lichtblick in der Kinderunfallstatistik: Die Zahl der Unfälle ist 2003 insgesamt rückläufig. 2.950 Unfälle gab es in den ersten drei Quartalen, das sind um elf Prozent weniger als im Vorjahr. Um sechs Prozent zurückgegangen ist auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzen Kinder.(APA)