Gland - Der illegale Handel mit Elfenbein blüht trotz internationaler Verbote. So fanden Ermittler bei verdeckten Untersuchungen in neun Städten in Nigeria, der Elfenbeinküste und in Senegal mehr als 4.000 Kilogramm Elfenbein, das zum Verkauf angeboten wurde. Das berichtete der World Wide Fund For Nature (WWF) im Schweizer Gland am Montag.

Die Untersuchungen von Traffic, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm von WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, ergaben, dass dies dem Elfenbein von mehr als 760 Elefanten entspricht. In diesen drei Staaten gibt es aber nach IUCN-Erhebungen nicht mehr als 543 lebende Tiere.

Herkunftsländer

Das meiste zum Verkauf angebotene Elfenbein stammt den Erhebungen zufolge aus der von Kriegswirren erschütterten Demokratischen Republik Kongo, aus Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und Gabun. Der für Ost- und Südafrika zuständige Traffic-Direktor Tom Milliken hält die Funde nur für die Spitze eines Eisbergs. "Wenn wir die gesamte unkontrollierte Verarbeitung, den Kauf und Verkauf auf ein Jahr hochrechnen, erreichen diese Zahlen Schwindel erregende Höhen", erklärte er.

Als Käufer treten den Angaben zufolge hauptsächlich dort lebende Ausländer, Touristen und Geschäftsleute auf, vor allem aus Frankreich und Italien, aus China und Korea sowie den USA. Sogar Diplomaten seien in den Handel verwickelt, heißt es in dem Bericht. Zudem nähmen die betroffenen afrikanischen Staaten ihre Pflicht zu Kontrollmaßnahmen nicht ernst genug, wobei besonders Nigeria herausrage. (APA/dpa)