Als "böses anonymes Papier" bezeichnet UTA -Pressesprecher Martin Halama einen Situationsbericht über den alternativen Netzbetreiber, über den in Onlineforen berichtet wurde und der firmenintern kursiert. Darin geht es um "lebensbedrohliche Fehler der UTA", die von Halama in Abrede gestellt werden: "Wir werden heuer unser operatives Ergebnis dramatisch verbessern."

Einstimmig

Kern dieser Verbesserung ist eine Neugestaltung der Netzverträge zwischen der UTA und ihren Gesellschaftern, die dem Vernehmen nach bis zu 70 Prozent über den Marktpreisen lagen und die UTA "knebelten". Der Aufsichtsrat, der am Montag tagte, hat dieser Neugestaltung einstimmig zugestimmt.

Außerdem dürfte über das künftige Management diskutiert worden sein. Headhunter Korn Ferry hat in den letzten Monaten einen weiteren Vorstand (und zwar für Marketing) gesucht. Dem Vernehmen nach wurde mit Lars Reichelt, dem ehemaligen Connect-Chef, bis dato ergebnislos verhandelt. An dem bisherigen Vorstandsduo Romed Karré und Johannes Schwertner - ihre Verträge laufen Mitte nächsten Jahres aus - soll nicht gerüttelt werden.

"Reiner Gossip"

Die bereits vom UTA-Aufsichtsratsvorsitzenden Herbert Hönlinger dementierten Verkaufspläne werden auch von eTel-Chef Achim Kaspar als "reiner Gossip" abgetan - eTel war als einer der möglichen Käufer genannt worden. Ein weiterer angeblicher Interessent, die UPC Telekabel, sagt dazu nur "no comment".

Mit den neuen Netzverträgen seien alle Vorkehrungen getroffen worden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken, hieß es. (ruz, DER STANDARD Printausgabe, 16. Dezember 2003)